Ausgrenzung

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Ausgrenzung – Digitale Diskriminierung und soziale Spaltung im Netz

Was ist Ausgrenzung? Ausgrenzung bezeichnet den bewussten oder unbewussten Ausschluss einzelner Personen oder Gruppen aus einer Gemeinschaft. Im Internet manifestiert sie sich durch Hate Speech, algorithmische Diskriminierung und gezielte Desinformation, etwa auf Facebook, Instagram oder TikTok.

Merkmale / Typische Formen

Ausgrenzung tritt digital oft durch Beleidigungen, Diffamierungen oder das gezielte Ignorieren bestimmter Gruppen auf. Sie kann auch durch algorithmisch gesteuerte Sichtbarkeitsverweigerung erfolgen.

  • Ein Beispiel: Eine Person mit sichtbarem Migrationshintergrund wird auf Instagram wegen ihres Akzents verspottet – die Kommentare bleiben unbeachtet oder werden gar bejubelt.

Beispiele aus der Praxis

  • Auf Facebook wurde ein Kind mit Behinderung in einer Meme-Seite öffentlich lächerlich gemacht – tausende Likes und kaum Widerspruch.
  • In WhatsApp-Gruppen von Schulklassen werden einzelne Schüler:innen systematisch ausgeschlossen – z. B. durch Ignorieren ihrer Nachrichten.
  • Auf TikTok trendete ein Hashtag, der sich über bestimmte Dialekte lustig machte – betroffen waren v. a. Menschen aus ländlichen Regionen.
  • In YouTube-Kommentaren zu queeren Inhalten finden sich regelmäßig homophobe Äußerungen – teils ohne Moderation.
  • Algorithmen auf Instagram fördern Inhalte mit „Mainstream-Aussehen“ – Menschen mit Behinderung oder anderer Hautfarbe bleiben unterrepräsentiert.

Folgen / Auswirkungen

  • Psychische Belastung bis hin zu Depression bei Betroffenen.
  • Stärkung von Diskriminierung und sozialen Ungleichheiten.
  • Vertrauensverlust in digitale Plattformen und Gesellschaft.
  • Verhärtung gesellschaftlicher Fronten – besonders in Debatten um Vielfalt und Integration.

Schutz & Empfehlungen

  • Zivilcourage zeigen: diskriminierende Inhalte melden und widersprechen.
  • Betroffene unterstützen, statt zu schweigen – Solidarität wirkt.
  • Eigene Vorurteile reflektieren und aktiv gegen Stereotype arbeiten.
  • Tools wie HateAid oder Beratungsangebote nutzen.
  • Plattformen wie TikTok und Instagram gezielt auf problematische Inhalte hinweisen.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ausgrenzung ist harmlos – nur ein Scherz“ – falsch: Sie verletzt und prägt tief.
  • „Nur Kinder oder Jugendliche grenzen aus“ – falsch: Auch Erwachsene tun das, teils subtiler.
  • „Wer ausgegrenzt wird, ist selbst schuld“ – falsch: Schuld trägt der oder die Ausgrenzende.

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