Discord

Aus Wikikama

Discord – Chatplattform für Communities mit Schattenseiten

Discord ist ein kostenloser Online-Dienst zur Sprach-, Video- und Textkommunikation, der vor allem in der Gaming- und Tech-Szene, aber zunehmend auch in Bildung, Aktivismus und Subkulturen genutzt wird.

Was ist Discord? Es handelt sich um eine Plattform, auf der Nutzer:innen sogenannte Server erstellen oder beitreten können, um sich in Kanälen zu spezifischen Themen auszutauschen – schriftlich, per Sprache oder Video. Discord bietet Funktionen wie Moderation, Rollenverwaltung, Bots, Livestreams und Anbindungen an Spiele oder andere Tools. Ursprünglich für Gamer:innen entwickelt, hat sich Discord zu einer vielseitigen Kommunikationsplattform für digitale Communities und Projekte entwickelt.

Warum relevant? Discord ermöglicht private und öffentliche Räume, in denen Inhalte schnell und direkt geteilt werden können – inklusive Links, Videos und Bildern. Neben positiven Aspekten wie Teamarbeit, Kreativforen oder Selbsthilfegruppen gibt es auch Risiken: Desinformation, Hate Speech, Radikalisierung oder das Teilen illegaler Inhalte können sich in abgeschotteten Kanälen unkontrolliert verbreiten.

Wie betrifft es Internet-Nutzer:innen? Millionen Menschen – darunter auch Jugendliche – nutzen Discord täglich. Ohne ausreichende Moderation und Medienkompetenz können sie dort mit problematischen Inhalten, Rufschädigung oder gezielten Falschinformationen konfrontiert werden.

Merkmale / Typische Formen

  • Struktur durch Server, Text- und Sprachkanäle
  • Rollenvergabe und Berechtigungssysteme
  • Häufig selbstverwaltete Moderation, oft mit Hilfe von Bots

Ein Alltagsbeispiel: Ein Schüler tritt einem Discord-Server zu Politik bei. Dort kursieren Verschwörungstheorien und angebliche „Beweise“ – ohne Quellen oder kritische Einordnung.

Beispiele aus der Praxis

  • Server zur politischen Mobilisierung mit Desinformation und Fake News
  • Koordination von Review Bombing-Kampagnen aus Gaming-Communities heraus
  • Diskriminierende Inhalte oder Hate Speech in nicht moderierten Sprachkanälen
  • Verbreitung fragwürdiger Finanz- oder Gesundheitstipps ohne fachliche Basis
  • Radikalisierung junger Nutzer:innen in extremistischen Subgruppen

Folgen / Auswirkungen

  • Verstärkung von Meinungsblasen und Radikalisierungstendenzen
  • Rufschäden durch Inhalte oder Aussagen in Chats
  • Einflussnahme auf politische oder gesellschaftliche Diskurse
  • Missbrauch der Anonymität für Belästigung oder Hetze

Schutz & Empfehlungen

  • Serverregeln und Moderation ernst nehmen – unseriöse Server meiden
  • Inhalte kritisch prüfen und hinterfragen – vor allem bei politischen oder gesundheitlichen Themen
  • Keine sensiblen persönlichen Daten in Chats posten
  • Problematische Inhalte melden und Discord-Funktionen wie „Blockieren“ nutzen
  • Unterstützung durch Portale wie Mimikama oder pädagogische Plattformen suchen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Nur Nerds und Gamer:innen nutzen Discord.“ – Die Plattform ist heute sehr breit gefächert.
  • „Was ich dort schreibe, bleibt privat.“ – Inhalte können weitergeleitet oder gescreenshottet werden.
  • „Der Server ist klein, da passiert nichts Gefährliches.“ – Auch kleine Gruppen können radikale Inhalte verbreiten.

Weiterführende Links

Weitere Artikel bei Mimikama zu Discord