Faktencheck lernen (Tutorial)

Faktencheck lernen (Tutorial) – So prüfst du Behauptungen richtig

Einführung: Ein Faktencheck ist keine Raketenwissenschaft – sondern eine Methode, um Aussagen, Bilder oder Videos systematisch auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Ob viraler Facebook-Post, skandalöse Überschrift oder Kettennachricht auf WhatsApp: Mit etwas Übung kannst du selbst herausfinden, was stimmt – und was Fake News sind. Dieses Tutorial zeigt dir Schritt für Schritt, wie ein guter Faktencheck funktioniert.

Merkmale / Typische Anlässe für Faktenchecks

• Unerwartete Behauptungen: „Die WHO hat gerade ein geheimes Impfprogramm gestartet!“
• Emotionale Inhalte: Beiträge, die dich stark empören, verunsichern oder schockieren.
• Fehlende Quellenangaben: Aussagen ohne Beleg, Screenshot ohne Kontext, Zahlen ohne Herkunft.
• Widersprüche zu offiziellen Informationen: Wenn etwas nicht zu dem passt, was Medien oder Behörden sagen.

Schritt-für-Schritt-Tutorial

• 1. Behauptung isolieren: Was genau wird behauptet? Formuliere es als klare Aussage („X hat Y gesagt“ / „XY ist passiert“).
• 2. Quelle prüfen: Wer hat es gepostet? Ein offizielles Medium? Eine private Seite? Gibt es ein Impressum?
• 3. Rückwärtssuche nutzen: Bei Bildern und Videos: Google Bildersuche, TinEye, InVID oder Yandex verwenden.
• 4. Faktenchecker durchsuchen: Suche bei Mimikama, Correctiv, dpa, AFP oder Snopes nach dem Thema.
• 5. Aussage mit offiziellen Stellen abgleichen: Zahlen, Zitate oder Ereignisse lassen sich oft über Behörden, Studien oder Presseportale prüfen.
• 6. Datum und Kontext prüfen: Ist das Material aktuell? Oder wird Altes neu ausgelegt?
• 7. Sprachstil hinterfragen: Ist der Text neutral oder emotional aufgeladen? Gibt es logische Brüche oder Übertreibungen?
• 8. Beurteilung formulieren: Nach der Prüfung: Ist die Aussage wahr, falsch, irreführend, unbelegt oder teilweise korrekt?

Beispiele aus der Praxis

• Sharepic mit falschem Zitat: Rückwärtssuche des Bildes + Recherche zu offiziellen Redetexten → Zitat ist erfunden.
• Virales Video angeblich aus der Ukraine: InVID-Analyse zeigt: stammt aus einem Videospiel – kein echter Kriegsschauplatz.
• Falsche Statistik zu Migration: Faktencheck zeigt: Zahl basiert auf einem Facebook-Kommentar, nicht auf einer seriösen Quelle.

Folgen / Nutzen des Faktenchecks

• Du schützt dich vor Fakes: Du bist weniger anfällig für Desinformation, Panikmache oder Meinungsmache.
• Du klärst andere auf: Mit belegten Infos kannst du ruhig und sachlich reagieren – statt in Debatten unterzugehen.
• Du stärkst Medienkompetenz: Faktenchecks fördern kritisches Denken und digitale Selbstverteidigung.

Schutz & Empfehlungen

• Lieber einmal zu viel prüfen: Besonders bei Themen wie Gesundheit, Politik oder Sicherheit.
• Faktencheck nicht als Angriff sehen: Aufklären heißt nicht belehren – sondern verstehen und differenzieren.
• Falschinfos nicht weiterverbreiten: Auch durch das „Korrigieren“ im Teilen kann ein Fake viral werden.
• Auf dem Laufenden bleiben: Faktenchecker wie Mimikama bieten regelmäßig Updates und Tipps.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

• „Das weiß ich doch sofort“: Auch Profis fallen manchmal auf gut gemachte Fakes herein.
• „Ich habe keine Zeit für Faktenchecks“: Viele Überprüfungen dauern weniger als 2 Minuten.
• „Nur die großen Medien können das“: Jeder kann mit den richtigen Tools Fakten prüfen – du auch!

Weiterführende Links

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