Radikalisierung
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Radikalisierung – Wie Menschen in extreme Denkmuster abrutschen
Radikalisierung ist ein schleichender Prozess, bei dem Menschen extreme Überzeugungen entwickeln – oft ausgelöst durch Desinformation, Identitätskrisen oder Gruppendruck im Netz.
Was bedeutet Radikalisierung genau? Welche Phasen durchlaufen Betroffene – und wie kann man sie erkennen oder verhindern?
Merkmale / Typische Formen
- Verabsolutierung von Weltbildern (z. B. „Wir gegen die“, Gut vs. Böse)
- Abwertung anderer Meinungen und Gruppen
- häufiger Rückzug in abgeschottete Online-Communitys
- Vermehrter Konsum von Verschwörungserzählungen oder extremistischer Propaganda
Beispiele aus der Praxis
- Jugendliche, die über YouTube oder Telegram in rechtsextreme oder islamistische Gruppen abgleiten
- Personen, die sich über Impfgegnergruppen in QAnon-Narrative hineinsteigern
Folgen / Auswirkungen
- Entfremdung vom sozialen Umfeld
- Verbreitung extremistischer Inhalte und Hassrede
- potenzielle Gewaltbereitschaft oder Unterstützung radikaler Aktionen
- staatliche Überwachung oder rechtliche Konsequenzen
Schutz & Empfehlungen
- Frühzeitiges Erkennen von Warnsignalen im persönlichen Umfeld
- Gesprächsbereitschaft statt Ausgrenzung
- Förderung von Medienkompetenz und politischer Bildung
- Kontakt zu Beratungsstellen oder Ausstiegsprogrammen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Radikalisierte sind psychisch krank“ – viele sind völlig gesund, aber ideologisch verblendet
- „Das passiert nur anderen“ – Radikalisierung kann jede:n treffen, unabhängig von Alter oder Bildung
- „Radikale ändern sich nie“ – mit Hilfe, Ausstiegshilfe und Dialog ist eine Umkehr möglich