Quellenanalyse lernen (Tutorial)

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Quellenanalyse lernen (Tutorial) – So prüfst du, ob eine Quelle vertrauenswürdig ist

Einführung: Ob Nachricht, Sharepic, Video oder Artikel – hinter jedem Inhalt steckt eine Quelle. Doch ist diese auch glaubwürdig? Eine fundierte Quellenanalyse hilft dir dabei, zu erkennen, ob Informationen seriös, verzerrt oder gezielt manipuliert sind. Besonders bei emotionalen oder kontroversen Themen ist es wichtig, die Herkunft eines Inhalts kritisch zu prüfen. Mit dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung lernst du, worauf du achten solltest.

Merkmale / Typische Probleme mit fragwürdigen Quellen

  • Fehlendes Impressum: Wer hinter der Seite steckt, bleibt unklar.
  • Keine nachvollziehbaren Angaben: Es fehlen Autor:in, Veröffentlichungsdatum, Quellen oder Kontext.
  • Einseitige oder polarisierende Sprache: Die Quelle klingt emotional, ideologisch oder dramatisch.
  • Berufung auf „geheime Informationen“: Statt konkreter Belege gibt es Andeutungen, Androhungen oder Insider-Behauptungen.

Schritt-für-Schritt-Tutorial

  • 1. Quelle identifizieren: Wer hat die Information veröffentlicht? Ist es ein Medium, ein Blog, eine Privatperson?
  • 2. Impressum und Kontakt prüfen: Gibt es eine:n Verantwortliche:n, Adresse, Redaktionsleitung oder Ansprechpartner:in?
  • 3. Hintergrund recherchieren: Was ist über die Quelle bekannt? Was sagen andere (z. B. Wikipedia, Mimikama, MedWatch) über sie?
  • 4. Andere Berichterstattung vergleichen: Wird dieselbe Information auch von seriösen Medien gemeldet – oder nur von dieser einen Quelle?
  • 5. Quellenangaben im Artikel prüfen: Werden Studien, Aussagen oder Zitate belegt? Lassen sich die Angaben nachverfolgen?
  • 6. Sprache und Aufbau analysieren: Ist die Darstellung nüchtern oder reißerisch? Gibt es sachliche Argumente oder nur Meinung?
  • 7. Veröffentlichungsdatum beachten: Ist der Artikel aktuell oder schon veraltet – und wird er im neuen Kontext falsch eingesetzt?
  • 8. Ziel und Geschäftsmodell erkennen: Will die Quelle informieren, verkaufen, emotionalisieren oder manipulieren?

Beispiele aus der Praxis

  • Ein angeblicher Zitat-Artikel: „Angela Merkel sagte XYZ“ – Quelle ist ein Blog ohne Impressum, ohne Quelle, ohne Beleg. → Unglaubwürdig.
  • Ein Gesundheitsartikel: „Dieses Mittel heilt Krebs“ – Seite verweist auf Shop, keine wissenschaftlichen Belege. → Kommerziell motivierte Quelle.
  • Telegram-Kanal mit angeblichen „Geheimdokumenten“: Kein Impressum, keine Quelle, viele Suggestivfragen. → Kritisch einordnen!

Folgen / Nutzen der Quellenanalyse

  • Du schützt dich vor Desinformation: Nur wer die Herkunft kennt, kann den Inhalt einordnen.
  • Du wirst medienkompetent: Du hinterfragst Inhalte – und wirst nicht leichtgläubig weiterverbreiten.
  • Du stärkst sachliche Debatten: Mit geprüften Quellen überzeugst du besser und glaubwürdiger.

Schutz & Empfehlungen

  • Im Zweifel nicht teilen: Wenn du die Quelle nicht einordnen kannst – lieber prüfen als weiterverbreiten.
  • Quellen immer sichtbar nennen: Wenn du Infos weitergibst, verlinke oder benenne deine Quelle transparent.
  • Faktenchecker-Plattformen nutzen: Mimikama, Correctiv, dpa-Faktencheck oder MedWatch analysieren regelmäßig Quellen und Inhalte.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Die Quelle klingt doch glaubwürdig“: Auch unseriöse Quellen können professionell wirken – entscheidend sind Belege, Kontext und Transparenz.
  • „Das wurde oft geteilt – also stimmt’s“: Viralität ist kein Wahrheitsbeweis – eher ein Zeichen für emotionale Inhalte.
  • „Ich hab das Screenshot gesehen – das reicht“: Bilder können manipuliert sein – ohne echte Quelle sind sie nicht belastbar.

Weiterführende Links

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