Dating-Apps
Dating-Apps – Liebe, Lügen und digitale Täuschung
Dating-Apps ermöglichen das Knüpfen romantischer Kontakte über das Internet – doch sie bergen auch Risiken wie Fake-Profile oder Romance Scam.
Dating-Apps sind mobile oder webbasierte Anwendungen, mit denen Nutzer:innen neue Menschen kennenlernen, flirten oder romantische Beziehungen anbahnen können. Zu den bekanntesten zählen Tinder, Bumble, Lovoo und Badoo. Sie funktionieren meist über Standort, Matching-Algorithmen und Profilbilder. Während sie vielen Menschen helfen, echte Beziehungen zu finden, nutzen auch Betrüger diese Plattformen gezielt aus. Gefälschte Profile, manipulierte Gespräche und emotionale Erpressung sind nur einige der Gefahren, die hinter charmanten Nachrichten stecken können.
Warum relevant?
Dating-Apps sind heute fester Bestandteil des sozialen Lebens. Mit ihrer Popularität steigt auch die Zahl krimineller Machenschaften, die Vertrauen, Daten oder Geld erschleichen wollen.
Wie betrifft es Internet-Nutzer:innen?
Wer auf Dating-Apps aktiv ist, kann leicht Ziel von Täuschung werden. Die Kombination aus Intimität, Anonymität und Wunsch nach Nähe macht Nutzer:innen besonders angreifbar.
Merkmale / Typische Formen
Typische Warnzeichen sind übertriebene Komplimente, schnelle Liebesbekenntnisse oder Bitten um Geld.
- Ein Profil mit Model-Fotos schreibt liebevoll, möchte aber bald auf WhatsApp wechseln und bittet dann um Geld für ein Flugticket.
- Eine angebliche Soldatin schreibt aus dem Ausland, dass sie sich verliebt hat – später folgt eine Geschichte über gestohlene Dokumente und die Bitte um Überweisung.
- Eine reale Person chattet über Wochen, wird emotional – dann fordert sie intime Fotos und droht später mit Veröffentlichung (Sextortion).
Beispiele aus der Praxis
- Ein Nutzer berichtet auf TikTok, dass ihn eine Frau auf Tinder über Wochen emotional band und dann über 2.000 € für ein angebliches Visum erbat.
- In einer Facebook-Gruppe warnen mehrere Mitglieder vor einem Mann, der dieselben Liebesnachrichten an verschiedene Frauen verschickte – stets mit späteren Geldforderungen.
- Eine Nutzerin von Bumble wurde mit gefälschten Fotos eines Schauspielers umworben – das Profil stellte sich als Romance Scam heraus.
- In Deutschland wurde ein Fall bekannt, in dem ein Betrüger über eine Dating-App Zugang zu Bankdaten erhielt und mehrere tausend Euro stahl.
Folgen / Auswirkungen
- Finanzielle Schäden durch Geldüberweisungen
- Emotionale Belastungen wie Scham, Trauer oder Vertrauensverlust
- Gefahr von Identitätsdiebstahl
- Zunehmendes Misstrauen gegenüber echten Kontakten
- Forderungen nach besseren Schutzmechanismen durch Plattformbetreiber
Schutz & Empfehlungen
- Niemals Geld an Online-Bekanntschaften senden
- Bei zu schneller Emotionalität oder Auslandsbezug skeptisch sein
- Rückwärts-Bildsuche (z. B. mit Google oder Yandex) bei verdächtigen Profilen nutzen
- Intime Inhalte niemals ungesichert teilen
- Fälle bei der Plattform melden und gegebenenfalls Anzeige erstatten
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Nur naive Menschen fallen auf Romance Scam rein“ – falsch, auch erfahrene Nutzer:innen sind betroffen
- „Ein verifiziertes Profil ist immer echt“ – nicht unbedingt, Verifizierung ist leicht zu umgehen
- „Man merkt doch sofort, wenn jemand lügt“ – Betrüger sind oft sehr geschickt und arbeiten mit echten Emotionen