Review Bombing

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Review Bombing – massenhafte Bewertungen mit manipulativer Absicht

Review Bombing bezeichnet das koordinierte oder spontane Abgeben zahlreicher negativer Bewertungen zu einem Produkt, Unternehmen oder einer Person – meist aus ideologischen, politischen oder emotionalen Motiven.

Was ist Review Bombing? Dabei handelt es sich um ein Phänomen, bei dem innerhalb kurzer Zeit viele (meist negative) Bewertungen auf Plattformen wie Google, Steam, Amazon, IMDB oder App Stores eingehen – oft von Personen, die das Produkt gar nicht genutzt haben. Ziel ist es, dem Bewertungsobjekt gezielt zu schaden oder eine öffentliche Botschaft zu platzieren. Häufig geschieht dies aus Protest gegen politische Aussagen, gesellschaftliche Entscheidungen oder mediale Inhalte.

Warum relevant? Review Bombing verfälscht die Bewertungslandschaft im Netz und kann gravierende wirtschaftliche und rufschädigende Folgen haben. Es stellt eine Form digitaler Rufschädigung dar und wird zunehmend als Problem von Plattformen und Verbraucherschutzorganisationen wahrgenommen.

Wie betrifft es Internet-Nutzer:innen? Sowohl bewertete Unternehmen als auch Kund:innen sind betroffen. Nutzer:innen erhalten ein verzerrtes Bild, wenn sie sich auf Rezensionen verlassen. Unternehmen sehen sich oft ohne Möglichkeit zur Gegenwehr einer Welle negativer Bewertungen ausgeliefert.

Merkmale / Typische Formen

  • Plötzlicher Anstieg negativer Rezensionen innerhalb kurzer Zeit
  • Inhaltlich oft unspezifisch, emotional oder politisch motiviert
  • Bewertungen stammen häufig nicht von echten Nutzer:innen

Ein Alltagsbeispiel: Ein Film wird wegen seiner Besetzung oder politischen Aussage in sozialen Netzwerken kritisiert. Kurz darauf wird er auf Bewertungsportalen wie IMDB mit tausenden 1-Stern-Bewertungen abgestraft – unabhängig von der eigentlichen Qualität.

Beispiele aus der Praxis

  • Google Reviews: Restaurant erhält negative Bewertungen, nachdem der Besitzer sich öffentlich politisch äußerte
  • Steam: Computerspiel wird nach Entwickler-Statement zu LGBTQ-Themen mit negativen Reviews bombardiert
  • Amazon: Buch oder Produkt wird durch politische Shitstorms Ziel von Massenbewertungen
  • App Store: Regierungs-App wird aus Protest massenhaft schlecht bewertet
  • IMDB: Review Bombing gegen Filme mit diverser Besetzung oder feministischen Inhalten

Folgen / Auswirkungen

  • Massive Rufschädigung durch Bewertungsabfall
  • Verlust von Sichtbarkeit und Vertrauen bei potenziellen Kunden
  • Wirtschaftliche Einbußen durch Kaufverweigerung
  • Manipulierte öffentliche Wahrnehmung
  • Verstärkung von Polarisierung und digitalem Aktivismus

Schutz & Empfehlungen

  • Plattformen wie Google, Steam oder Amazon um Prüfung und Löschung bitten
  • Verdächtige Muster frühzeitig erkennen und dokumentieren
  • Authentische Kundenbewertungen gezielt fördern
  • Professionell auf Kritik reagieren – nicht emotional oder anklagend
  • Mimikama und Verbraucherzentralen als Anlaufstelle nutzen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Viele schlechte Bewertungen = schlechtes Produkt.“ – Das kann, aber muss nicht stimmen.
  • „Wenn ich anderer Meinung bin, darf ich negativ bewerten.“ – Ohne Nutzung ist dies oft unzulässig.
  • „Das ist Meinungsfreiheit.“ – Plattformregeln und Gesetze setzen klare Grenzen für Manipulation.

Weiterführende Links

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