Chatbots
Chatbots – Digitale Assistenten zwischen Hilfe und Manipulation
Chatbots sind automatische Gesprächspartner in Apps, Webseiten oder Messengern. Sie können nützlich sein – aber auch für Betrugsmaschen im Netz oder Desinformation missbraucht werden.
Was ist ein Chatbot?
Ein Chatbot ist ein Computerprogramm, das automatisiert mit Menschen kommuniziert – per Text oder Sprache. Viele Webseiten, Online-Shops oder Kundenportale setzen Chatbots ein, um Fragen zu beantworten oder Serviceleistungen bereitzustellen. Hinter einfachen Bots stehen oft feste Antwortmuster, komplexe Systeme wie KI-basierte Chatbots (etwa GPT-Modelle) analysieren Sprache, um passende Antworten zu generieren.
Chatbots begegnen dir beim Online-Shopping, im Kundenservice, bei Behördenportalen, in Spielen, aber auch in sozialen Netzwerken – und manchmal dort, wo du sie nicht erwartest.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- **Service-Chatbots**: Helfen beim Buchen, Bestellen oder Support (z. B. in Online-Shops oder bei Paketdiensten).
- **Social Bots**: Werden in sozialen Netzwerken eingesetzt, um automatisch Inhalte zu posten oder Diskussionen zu beeinflussen.
- **Fake-Profile mit Chatbot-Unterstützung**: Besonders bei Romance Scam oder vermeintlichen Gewinnspielen wird mit Chatbots kommuniziert.
- **KI-gestützte Chatbots**: Systeme wie ChatGPT oder Sprachassistenten wie Alexa, Siri oder Google Assistant.
Beispiele aus der Praxis
- Ein Nutzer erhält über Facebook eine Nachricht von einem angeblichen Gewinnspielanbieter. Der Chatbot stellt Fragen und fordert persönliche Daten, um angeblich den „Gewinn“ zuzustellen – ein typischer Phishing-Versuch.
- Auf Telegram kursiert ein Kanal, in dem ein vermeintlicher Experte regelmäßig Nachrichten zu politischen Themen postet. Die Beiträge stammen jedoch von einem Bot, der automatisch Inhalte aus dubiosen Quellen generiert und verbreitet – eine Form von Desinformation.
Auswirkungen / Risiken
- Chatbots können gezielt zur Manipulation eingesetzt werden – etwa durch automatisiertes Kommentieren oder das Streuen von Fake News.
- Sie verschleiern oft, dass man nicht mit einem Menschen spricht – was Vertrauen schafft, aber missbraucht werden kann.
- Bei betrügerischen Chatbots drohen Identitätsdiebstahl, Datenklau oder finanzielle Schäden.
Handlungsempfehlungen
- Immer skeptisch bleiben, wenn ein Chat ungewöhnlich freundlich, schnell oder perfektioniert wirkt – das kann ein Bot sein.
- Keine sensiblen Daten an unbekannte Chat-Kontakte oder Webseiten weitergeben, vor allem bei angeblichen Gewinnen oder Notfällen.
- Nutze sichere Kommunikationswege: Offizielle Kundenservices erkennt man oft an zertifizierten Plattformen oder klaren Impressumsangaben.
- Bei Unsicherheit: Texte oder Screenshots bei Seiten wie Mimikama prüfen lassen oder nach dem Anbieter googeln.
Häufige Missverständnisse
- „**Chatbots sind immer hilfreich**“ – Das stimmt nur teilweise. Viele helfen tatsächlich im Alltag, aber Kriminelle nutzen sie auch gezielt aus.
- „**Ich merke sofort, wenn ich mit einem Bot spreche**“ – Moderne Chatbots sind oft so gut programmiert, dass sie sich kaum von echten Menschen unterscheiden lassen.
