Misinformation
Misinformation – Wenn Falsches unbeabsichtigt verbreitet wird
Einführung: Der Begriff „Misinformation“ (englisch für „Fehlinformation“) beschreibt falsche oder irreführende Inhalte, die **ohne Absicht zur Täuschung** verbreitet werden. Im Gegensatz zu Desinformation (die gezielt manipuliert) passiert Misinformation oft aus Unwissenheit, Leichtsinn oder gutem Glauben. Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten sich solche Inhalte schnell – weil sie emotional aufgeladen, überraschend oder scheinbar nützlich sind. Auch wenn keine böse Absicht dahintersteht, kann Misinformation großen Schaden anrichten.
Merkmale / Typische Formen
- Veraltete Informationen: Alte Meldungen werden geteilt, obwohl sie nicht mehr aktuell sind – z. B. aus früheren Krisenzeiten.
- Falsch interpretierte Fakten: Komplexe Zusammenhänge werden vereinfacht oder missverstanden weitergegeben.
- Kettennachrichten: Warnungen, Tipps oder Behauptungen, die ohne Quelle über WhatsApp, Telegram oder soziale Netzwerke verbreitet werden.
- Unkritisches Weiterleiten: Inhalte werden geteilt, weil sie „wichtig wirken“ – ohne Überprüfung der Quelle oder des Wahrheitsgehalts.
Beispiele aus der Praxis
- Gesundheitsmythen: Hausmittel gegen Krebs oder Corona, die keine wissenschaftliche Basis haben – aber gut gemeint weitergegeben werden.
- Falsch verstandene Statistiken: Zahlen oder Studien werden aus dem Kontext gerissen und falsch interpretiert – z. B. bei Impfthemen.
- Social Media Posts mit irreführenden Bildern: Echte Bilder werden in falschem Zusammenhang geteilt – etwa aus alten Ereignissen.
Folgen / Auswirkungen
- Verunsicherung: Menschen treffen falsche Entscheidungen – etwa gesundheitlich oder politisch – auf Basis fehlerhafter Informationen.
- Verbreitung von Mythen: Falsche Inhalte werden durch Wiederholung gefestigt – selbst wenn sie längst widerlegt sind.
- Ungewollte Unterstützung von Desinformation: Misinformation kann von Desinformationskampagnen gezielt genutzt oder verstärkt werden.
Schutz & Empfehlungen
- Fakten checken: Inhalte prüfen – z. B. mit Suchmaschinen oder bei Plattformen wie Mimikama, Correctiv oder dpa-Faktencheck.
- Quellenangaben prüfen: Wer ist der Urheber der Information? Gibt es ein Impressum, eine verlässliche Quelle oder journalistische Standards?
- Keine Panik verbreiten: Auch wenn etwas alarmierend klingt – erst prüfen, dann (vielleicht) teilen.
- Andere aufklären – freundlich: Wer Misinformation teilt, verdient keine Beschämung – sondern Hilfe und faktenbasierte Hinweise.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Das war doch nicht böse gemeint“: Gute Absicht schützt nicht vor der Verantwortung für falsche Inhalte.
- „Ich hab’s nur weitergeleitet“: Auch das kann zur Verbreitung von Misinformation beitragen – und Vertrauen untergraben.
- „So schlimm kann das doch nicht sein“: Gerade in sensiblen Themen (z. B. Gesundheit, Politik) kann Misinformation gefährlich sein.