Demokratieverachtung

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Demokratieverachtung – Wenn Mitbestimmung zum Feindbild wird

Demokratieverachtung ist die bewusste Abwertung von demokratischen Werten, Prozessen und Institutionen. Besonders in digitalen Räumen wird sie gezielt geschürt – durch Fake News, Verschwörungserzählungen und populistische Rhetorik.

Was ist Demokratieverachtung?

Demokratieverachtung äußert sich in der Ablehnung von Prinzipien wie Meinungsfreiheit, Gewaltenteilung, freien Wahlen oder Rechtsstaatlichkeit. Statt konstruktiver Kritik wird das gesamte System als „korrupt“, „gesteuert“ oder „nicht mehr legitim“ dargestellt.

Typisch dabei: Es wird nicht mehr über Inhalte diskutiert – sondern die Demokratie als Ganzes infrage gestellt.

Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen

  • Verächtlichmachung von Institutionen – z. B. Parlamente, Gerichte, öffentlich-rechtliche Medien
  • Verbreitung von System-Narrativen – „Wir leben in einer Scheindemokratie“
  • Ausrufung einer angeblichen Diktatur – z. B. in Bezug auf Corona-Maßnahmen
  • Bejubelung autoritärer Alternativen – z. B. „Wir brauchen endlich einen starken Mann“

Beispiele aus der Praxis

  • Ein Posting behauptet: „Wahlen bringen nichts – alles ist vorher abgesprochen.“
  • Ein YouTube-Kommentar bezeichnet Abgeordnete pauschal als „Systemhuren“ und fordert die Abschaffung des Bundestags.

Auswirkungen / Risiken

  • Verlust des Vertrauens in demokratische Institutionen
  • Radikalisierung – z. B. durch Anschluss an antidemokratische Gruppen oder Bewegungen
  • Legitimation von Gewalt gegen „das System“
  • Polarisierung der Gesellschaft – sachliche Debatte wird ersetzt durch Feindbilder

Handlungsempfehlungen

  • Stelle bei pauschaler Kritik die Frage: „Was wäre denn die Alternative – und wer entscheidet dann?“
  • Zeige, wie demokratische Prozesse funktionieren – mit Transparenz, Wahlen, Rechten und Pflichten
  • Reagiere auf anti-demokratische Aussagen klar, aber ruhig – nicht mit Gegenhass
  • Nutze fundierte Quellen zur Aufklärung – z. B. Bundeszentrale für politische Bildung, Mimikama oder Gerichtsentscheidungen

Häufige Missverständnisse

  • Demokratie heißt, ich bekomme, was ich will.“ – Falsch: Demokratie heißt Mitbestimmung und Kompromiss – nicht Egoismus.
  • Wenn ich Kritik übe, bin ich ein Demokratieverächter.“ – Nein: Kritik ist ein wichtiger Bestandteil der Demokratie – solange sie nicht pauschal delegitimiert.

Weiterführende Links

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