Ukraine
Ukraine – Zielscheibe von Desinformation, Krieg & geopolitischen Spannungen
Ukraine ist ein souveräner Staat in Osteuropa mit einer bewegten Geschichte zwischen Westorientierung und russischem Einfluss. Seit der Unabhängigkeit 1991 prägt ein anhaltender Konflikt mit Russland die politische und gesellschaftliche Entwicklung.
Geografie & Bevölkerung
Ukraine ist mit 603.550 km² das flächenmäßig zweitgrößte Land Europas. Es grenzt an Russland, Belarus, Polen, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Moldawien sowie an das Schwarze Meer und das Asowsche Meer. Die Hauptstadt ist Kiew (Kyiv). Vor dem Krieg 2022 lebten etwa 41 Millionen Menschen im Land. Aufgrund von Krieg, Flucht und Geburtenrückgang wird die Bevölkerung bis 2040 voraussichtlich auf rund 35 Millionen schrumpfen.
Geschichte & Unabhängigkeit
Die Ursprünge der Ukraine reichen bis zur Kiewer Rus im 9. Jahrhundert zurück. Nach Jahrhunderten unter polnischer, russischer und sowjetischer Herrschaft erklärte die Ukraine am 24. August 1991 ihre Unabhängigkeit. Diese wurde am 1. Dezember 1991 in einem Referendum mit über 90 % Zustimmung bestätigt.
Politisches System
Die Ukraine ist eine semipräsidentielle Republik mit Gewaltenteilung. Präsident ist seit Mai 2019 Wolodymyr Selenskyj. Aufgrund des Kriegsrechts wurden Wahlen ausgesetzt, sodass Selenskyj vorerst im Amt bleibt. Premierminister ist seit März 2020 Denys Schmyhal.
Wirtschaft & Landwirtschaft
Die Ukraine gilt als „Kornkammer Europas“ und ist ein bedeutender Exporteur von Weizen, Mais und Sonnenblumenöl. Der Krieg hat jedoch die Wirtschaft schwer getroffen: Das BIP sank 2022 um 30 %, und der Wiederaufbaubedarf wird auf über 500 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Desinformation & Propaganda im Ukraine-Krieg
Seit der russischen Invasion 2022 ist die Ukraine massiv von Desinformation betroffen. Ziel ist es, die öffentliche Meinung weltweit zu beeinflussen, Zweifel zu säen und Fake News über Kriegsverlauf, Biowaffenlabore oder angebliche Inszenierungen zu verbreiten.
- Russische Trollfabriken verbreiten gezielt Inhalte auf Plattformen wie Telegram, Facebook und YouTube.
- Auch Deepfakes wurden eingesetzt – etwa ein manipuliertes Video, in dem Präsident Selenskyj angeblich zur Kapitulation aufruft.
Beispiele aus der Praxis
- Im März 2022 kursierte auf Facebook ein Video, das angeblich ukrainische Soldaten bei Kriegsverbrechen zeigt – tatsächlich handelte es sich um einen Clip aus einem alten Computerspiel.
- Auf TikTok verbreitete sich eine Challenge, bei der Jugendliche gefälschte Bombenalarme simulierten – unter dem Hashtag #UkraineWarPrank.
Folgen / Auswirkungen
- Vertrauensverlust in Medien & Institutionen
- Verstärkung gesellschaftlicher Spaltung
- Gefährdung internationaler Hilfsbereitschaft durch Verwirrung
- Instrumentalisierung durch Extremisten oder Verschwörungsideologen
Schutz & Empfehlungen
- Informationsquellen sorgfältig prüfen (z. B. Mimikama, Correctiv, Bellingcat)
- Inhalte nicht ungeprüft teilen – besonders bei emotionalisierenden Bildern oder Videos
- Auf Verifizierungstools wie InVID oder Google Bilder-Rückwärtssuche zurückgreifen
- Social-Media-Inhalte stets im Kontext betrachten und auf Ursprung prüfen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Die Ukraine hat den Krieg begonnen“ – Fakt: Russland hat die Invasion am 24. Februar 2022 gestartet.
- „Alle Videos im Netz sind Beweise“ – viele Inhalte sind aus anderen Kontexten, manipuliert oder sogar KI-generiert.