OSINT
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OSINT – Open Source Intelligence im digitalen Zeitalter
OSINT (Open Source Intelligence) bezeichnet die Sammlung und Analyse öffentlich zugänglicher Informationen, um daraus verwertbare Erkenntnisse zu gewinnen. Es spielt eine zentrale Rolle in Bereichen wie Cybersicherheit, Journalismus, Strafverfolgung und der Aufdeckung von Desinformation.
Merkmale / Typische Formen
- Nutzung frei verfügbarer Quellen: Websites, soziale Medien, Satellitenbilder, öffentliche Register.
- Einsatz spezialisierter Tools zur Datenaggregation und -analyse.
- Anwendung in der Aufdeckung von Fake News, Cyberbedrohungen und geopolitischen Ereignissen.
Beispiel: Durch die Analyse von Social-Media-Posts und Satellitenbildern konnten OSINT-Analysten den Standort russischer Truppenbewegungen in der Ukraine identifizieren.
Beispiele aus der Praxis
- **Ukraine-Konflikt**: OSINT-Analysten nutzten öffentlich geteilte Fotos und Videos, um russische Militäroperationen zu dokumentieren und zu verifizieren.
- **MH17-Abschuss**: Das Kollektiv Bellingcat rekonstruierte den Abschuss des Fluges MH17 über der Ostukraine mithilfe öffentlich zugänglicher Daten und belegte die Beteiligung russischer Streitkräfte.
Folgen / Auswirkungen
- Erhöhung der Transparenz in Konfliktgebieten.
- Unterstützung bei der Aufdeckung und Bekämpfung von Desinformation.
- Beitrag zur Rechenschaftspflicht von Akteuren durch dokumentierte Beweise.
Schutz & Empfehlungen
- Kritische Bewertung von Informationsquellen und deren Herkunft.
- Nutzung von Verifizierungstools wie InVID oder Google Bilder-Rückwärtssuche zur Überprüfung von Bild- und Videomaterial.
- Bewusstsein für die eigene digitale Spur und deren potenzielle Nutzung durch Dritte.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „OSINT ist illegal“ – Falsch: OSINT basiert ausschließlich auf legal zugänglichen Informationen.
- „OSINT ist nur für Experten“ – Falsch: Viele OSINT-Tools sind öffentlich verfügbar und können von interessierten Laien genutzt werden.
