Claude
Claude – Die „freundliche“ KI von Anthropic im Überblick
Claude ist eine KI-Plattform, die sich als sicher, dialogorientiert und hilfsbereit positioniert. Doch wie funktioniert Claude – und worin unterscheidet es sich von ChatGPT oder Gemini?
Was ist Claude?
Claude ist ein Large Language Model (LLM), das von der US-Firma Anthropic entwickelt wurde. Der Name ist eine Hommage an Claude Shannon, den Begründer der Informationstheorie. Claude wurde entworfen, um besonders dialogfähig, vorsichtig und „harmlos“ zu sein – ein Konzept, das Anthropic als „Constitutional AI“ bezeichnet.
Im Unterschied zu anderen Sprach-KIs legt Claude den Fokus stark auf ethische Richtlinien, Transparenz und ein respektvolles Miteinander. Das Ziel: Ein KI-System, das hilfreich ist, ohne manipuliert oder provoziert werden zu können.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Claude als Chatbot: Über die Anthropic-Webseite oder Partnerplattformen (z. B. Slack-Plugins) nutzbar.
- Claude in Unternehmen: Firmen integrieren Claude in interne Tools, z. B. für Texte, Kundenservice oder Datenanalyse.
- Claude via API: Entwickler:innen können Claude-Funktionen in Apps oder Webdienste einbauen – ähnlich wie bei ChatGPT.
Beispiele aus der Praxis
- Verantwortungsvolle Antwortverweigerung: Claude verweigert bei sensiblen oder gefährlichen Fragen (z. B. zu Selbstverletzung oder Waffenbau) konsequent die Antwort – meist mit Erklärung.
- Dokumentenverständnis: Nutzer:innen können ganze Texte hochladen, und Claude fasst Inhalte strukturiert zusammen oder extrahiert Informationen.
Auswirkungen / Risiken
- Verzerrte Inhalte trotz Ethikfilter: Auch Claude ist nicht unfehlbar – systematische LLM-Grooming-Versuche können das Verhalten beeinflussen.
- Vertrauensillusion: Die höfliche Sprache und reflektierten Formulierungen wirken sehr überzeugend – auch bei inhaltlich falschen Aussagen.
- Zugangsbarrieren: Claude ist (Stand 2025) in Europa offiziell noch nicht breit verfügbar – die Nutzung erfolgt über Umwege oder Partnerdienste.
Handlungsempfehlungen
- Claude als Werkzeug, nicht als Wahrheit nutzen: Auch „freundliche“ KI kann irren – Inhalte sollten gegengeprüft werden.
- Achtung bei Quellen: Claude nennt mitunter fiktive Quellenangaben – Nutzer:innen sollten diese immer verifizieren.
- Offene Fragen stellen: Claude reagiert besonders hilfreich auf klare, strukturierte Fragestellungen – ideal für Recherchezwecke, nicht für Meinungssuche.
Häufige Missverständnisse
- „Claude ist objektiv, weil es ethisch trainiert wurde“ – warum das nicht stimmt: Auch Claude basiert auf Trainingsdaten und kann unbewusst Vorurteile übernehmen.
- „Claude ist keine Gefahr, weil es Regeln befolgt“ – warum das problematisch ist: Manipulative Nutzer:innen können versuchen, diese Regeln gezielt zu umgehen.