Deepfake vs. Cheapfake
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Deepfake vs. Cheapfake – Täuschung mit Technik oder Trick
Einführung: Deepfakes und Cheapfakes sind zwei unterschiedliche Arten von manipulierten Medieninhalten – mit einem Ziel: Zuschauer:innen zu täuschen. Während Deepfakes mithilfe Künstlicher Intelligenz (KI) täuschend echte, aber komplett gefälschte Videos, Bilder oder Stimmen erzeugen, arbeiten Cheapfakes mit einfacheren Mitteln wie Schnitt, Verlangsamung oder irreführendem Kontext. Beide Methoden können für Unterhaltung, Satire oder kreative Zwecke eingesetzt werden – aber auch für Desinformation, Rufmord oder politische Manipulation.
Merkmale / Typische Formen
- Deepfakes: KI-generierte Videos oder Audios, in denen Menschen Dinge sagen oder tun, die sie nie gesagt oder getan haben.
- Cheapfakes: Manuelle Bearbeitung echter Aufnahmen – z. B. durch Schneiden, Verlangsamen, Entfernen von Kontext oder Neutextung.
- Technikaufwand: Deepfakes erfordern leistungsfähige Algorithmen, Cheapfakes funktionieren mit einfacher Software oder sogar Smartphone-Apps.
- Visuelle Qualität: Deepfakes wirken oft täuschend echt, Cheapfakes sind manchmal leicht als manipuliert erkennbar – aber nicht weniger wirksam.
Beispiele aus der Praxis
- Deepfake-Beispiel: Ein Politiker wird in einem Video gezeigt, wie er eine fremdenfeindliche Aussage macht – das Video ist komplett KI-generiert.
- Cheapfake-Beispiel: Ein reales Video von Nancy Pelosi wurde 2019 verlangsamt, sodass sie betrunken wirkte – obwohl es unverändert echt war.
- Social Media Memes: Beide Techniken werden genutzt, um manipulierte Videos zu erstellen – z. B. zur Diskreditierung von Prominenten oder für politische Fakes.
Folgen / Auswirkungen
- Desinformation: Beide Methoden können genutzt werden, um falsche Behauptungen visuell „zu beweisen“.
- Rufschädigung: Betroffene Personen verlieren Vertrauen oder Glaubwürdigkeit – auch wenn die Fälschung später entlarvt wird.
- Verunsicherung der Öffentlichkeit: Wenn man Bildern und Videos nicht mehr trauen kann, sinkt das Vertrauen in digitale Inhalte.
Schutz & Empfehlungen
- Inhalte prüfen: Wirkt das Video echt? Gibt es widersprüchliche Berichte, Metadaten oder technische Auffälligkeiten?
- Faktencheck nutzen: Portale wie Mimikama, InVID, AFP oder Forensik-Tools helfen bei der Analyse von Bild- und Videomaterial.
- Quelle hinterfragen: Wer hat das Video veröffentlicht? Gibt es einen Kontext oder eine unabhängige Bestätigung?
- Nicht vorschnell teilen: Auch wenn es schockiert oder witzig ist – bei Verdacht auf Fälschung lieber erst prüfen.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Deepfakes sind gefährlicher als Cheapfakes“: Nicht unbedingt – auch simple Verfälschungen (Cheapfakes) haben enorme Wirkung.
- „Ich erkenne Fakes immer“: Viele Deepfakes sind täuschend echt – und Cheapfakes wirken oft durch Emotion, nicht durch Qualität.
- „Das war doch nur Satire“: Ohne Kennzeichnung oder Kontext kann auch Satire zur Desinformation werden – besonders, wenn sie viral geht.