Diskriminierung

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Diskriminierung – Wenn Menschen systematisch benachteiligt werden

Diskriminierung bedeutet die ungerechtfertigte Benachteiligung, Herabwürdigung oder Ausgrenzung von Menschen aufgrund persönlicher Merkmale wie Geschlecht, Herkunft, sexuelle Orientierung, Behinderung oder Religion.

Sie kann offen oder subtil erfolgen – im Alltag, im Internet, durch Gesetze oder durch Vorurteile. Diskriminierung verletzt Menschenrechte und wirkt sich auf Psyche, Teilhabe und Lebenschancen der Betroffenen aus.

Auch im digitalen Raum ist Diskriminierung ein weit verbreitetes Problem: durch algorithmenbasierte Benachteiligung, Hate Speech, unfaire Moderation oder fehlende Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen.

Merkmale / Typische Formen

  • Direkte Diskriminierung: z. B. Ablehnung wegen Hautfarbe oder Religion
  • Indirekte Diskriminierung: Regeln oder Strukturen benachteiligen bestimmte Gruppen – auch wenn sie „neutral“ erscheinen
  • Digitale Diskriminierung: z. B. durch voreingenommene Algorithmen, Filter oder Meldeprozesse
  • Strukturelle Diskriminierung: historisch gewachsene Ungleichheiten, z. B. im Bildungssystem oder Arbeitsmarkt

Beispiele aus der Praxis

  • Ein KI-gestützter Bewerbungsfilter stuft alle Namen mit Migrationshintergrund systematisch schlechter ein
  • Eine lesbische Nutzerin meldet homofeindliche Kommentare – ihr Beitrag wird gelöscht, nicht der beleidigende

Folgen / Auswirkungen

  • Benachteiligung bei Bildung, Arbeit, Wohnen, Gesundheit oder digitaler Teilhabe
  • Psychische Belastung, Angst, Unsichtbarkeit und Selbststigmatisierung
  • Verlust von Vertrauen in Plattformen, Institutionen oder Gesellschaft
  • Spaltung, Radikalisierung und soziale Ungleichheit – auch durch Desinformation

Schutz & Empfehlungen

  • Setze dich aktiv gegen Diskriminierung ein – online und offline
  • Nutze Melde- und Beschwerdewege – z. B. bei HateAid oder Antidiskriminierungsstelle des Bundes
  • Bildung hilft: Lerne, wie Vorurteile entstehen – und wie man sie reflektieren kann
  • Plattformen sollten diverse Perspektiven einbeziehen, Algorithmen überprüfen und marginalisierte Gruppen sichtbar machen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Diskriminierung gibt’s bei uns nicht“ – falsch: Sie ist oft subtil oder strukturell verankert
  • „Das war doch nicht böse gemeint“ – falsch: Diskriminierung wirkt auch ohne böse Absicht
  • „Wenn alle gleich behandelt werden, ist es fair“ – falsch: Gleichbehandlung reicht nicht, wenn Startbedingungen ungleich sind

Weiterführende Links

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Einzelnachweise

[1] [2] [3]

  1. Antidiskriminierungsstelle des Bundes: https://www.antidiskriminierungsstelle.de
  2. Amnesty International: Diskriminierung erkennen und bekämpfen. https://www.amnesty.de
  3. Netzpolitik.org: Digitale Diskriminierung. https://netzpolitik.org