Dunning-Kruger-Effekt
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Dunning-Kruger-Effekt – Selbstüberschätzung durch fehlendes Wissen
Der Dunning-Kruger-Effekt beschreibt ein psychologisches Phänomen: Menschen mit wenig Ahnung überschätzen oft massiv ihr Können – besonders sichtbar im Netz.
Was ist der Dunning-Kruger-Effekt? Warum überschätzen sich viele, gerade wenn sie wenig wissen? Und welche Rolle spielt dieses Phänomen bei Fake News und Verschwörungserzählungen?
Merkmale / Typische Formen
- Wenig Wissen führt zu hoher Selbstüberschätzung
- Kompetente Menschen neigen dagegen zur Selbstunterschätzung
- Verzerrung der Selbsteinschätzung – „Ich weiß genug, um recht zu haben“
- Besonders ausgeprägt in Diskussionen zu komplexen Themen wie Medizin, Politik oder Klimawandel
Beispiele aus der Praxis
- Eine Person ohne medizinische Ausbildung erklärt in sozialen Netzwerken, warum Impfungen „gefährlich“ seien
- Laien widersprechen Fachleuten in Kommentaren – mit großer Selbstsicherheit, aber ohne belegbares Wissen
Folgen / Auswirkungen
- Verbreitung von Halbwissen und Desinformation
- Hindernis für konstruktive Diskussionen und Aufklärung
- Stärkung von Echokammern und Meinungsblasen
- Untergrabung von Vertrauen in Expert:innen und Wissenschaft
Schutz & Empfehlungen
- Eigene Wissensgrenzen reflektieren – besonders bei komplexen Themen
- Offen für Kritik und neue Informationen bleiben
- Wissenschaftliche Quellen bevorzugen und nicht nur Meinungen teilen
- Medienkompetenz stärken, um Aussagen besser einordnen zu können
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Alle mit anderer Meinung sind vom Dunning-Kruger-Effekt betroffen“ – Vorsicht vor vorschnellen Urteilen
- „Wer selbstbewusst auftritt, weiß auch mehr“ – kann, muss aber nicht so sein
- „Ich bin dagegen immun“ – das Phänomen betrifft potenziell jede:n