Enkeltrick Online
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Enkeltrick Online – Wenn Betrüger sich als Verwandte ausgeben
Einführung: Der Enkeltrick ist eine bekannte Betrugsmasche, bei der Kriminelle sich als Verwandte oder enge Freunde ausgeben, um finanzielle Unterstützung zu erschleichen. In der modernen Version des Enkeltricks – dem „Enkeltrick Online“ – wird diese Masche über soziale Netzwerke, E-Mail oder WhatsApp durchgeführt. Die Täter:innen nutzen die vertrauensvolle Beziehung zwischen Familienmitgliedern aus, um an Geld oder wertvolle Informationen zu gelangen.
Merkmale / Typische Formen
- Nachrichten oder Anrufe, bei denen sich die Täter:innen als Enkel, Kinder oder enge Freunde ausgeben
- Bitten um schnelle Geldüberweisungen aufgrund angeblicher Notfälle oder Dringlichkeiten (z. B. Unfälle, Strafverfahren)
- Verwendung von echten Informationen aus sozialen Medien, um das Vertrauen zu gewinnen
- Forderung nach Überweisungen über unkonventionelle Wege, wie Prepaid-Karten oder Online-Banking
- Gefälschte, aber glaubwürdig wirkende E-Mails oder WhatsApp-Nachrichten
Beispiele aus der Praxis
- Ein angeblicher Enkel kontaktiert über WhatsApp und behauptet, er habe in einem Auslandsurlaub einen Unfall gehabt und brauche sofort Geld für die Krankenhausrechnung
- Eine E-Mail im Namen eines „Enkels“ fordert zur Zahlung einer hohen Summe für eine angeblich dringend benötigte Kaution
Folgen / Auswirkungen
- Verlust von Geld oder Geschenkkarten
- Vertrauensverlust und psychische Belastung für die betroffenen Familienangehörigen
- Verbreitung von persönlichen Informationen, die von den Betrüger:innen für weitere Maschen genutzt werden
- Verunsicherung und Misstrauen gegenüber echten Familienmitgliedern oder Freunden
Schutz & Empfehlungen
- Bei Anrufen oder Nachrichten von vermeintlichen Familienmitgliedern immer kritisch bleiben, insbesondere wenn Geld gefordert wird
- Im Zweifel Rücksprache mit der betreffenden Person halten – auch über einen anderen Kanal (z. B. durch einen Anruf)
- Keine Zahlungen leisten, ohne die Situation mit anderen Familienmitgliedern oder Freunden zu besprechen
- Soziale Netzwerke sicherer gestalten, um nicht unabsichtlich persönliche Informationen preiszugeben
- Verdächtige Nachrichten melden, um weitere Betrugsversuche zu verhindern
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Die Nachricht kam von meinem Enkel – er hätte mich nie belogen“ – Betrüger:innen nutzen Informationen aus sozialen Medien, um Vertrauen zu gewinnen
- „Die E-Mail sah wirklich professionell aus“ – auch gefälschte Nachrichten können sehr überzeugend wirken
- „Ich wollte nur helfen“ – genau darauf setzen die Täter:innen