Fake News (Trumps Rhetorik)
Fake News – Wie Trumps Rhetorik den Begriff entwertete und die Presse delegitimierte
„Fake News“ bedeutete einst gezielte Falschmeldungen – doch seit Donald Trump den Begriff ab 2016 als Kampfbegriff nutzt, hat sich die Bedeutung radikal verschoben.
Was ist Fake News?
Der Begriff Fake News bezeichnet ursprünglich absichtlich verbreitete Falschinformationen, oft mit dem Ziel, Meinungen zu manipulieren oder Klickzahlen zu erhöhen. Seit 2016 jedoch wandelte sich die Bedeutung – besonders durch den damaligen US-Präsidenten Donald Trump, der den Begriff nutzte, um kritische Berichterstattung pauschal zu diskreditieren.
Warum ist das wichtig? Diese Umdeutung hat weitreichende Folgen: Wenn fundierte journalistische Arbeit als „Fake News“ abgetan wird, droht das Fundament demokratischer Diskurse zu erodieren. Besonders in Zeiten von Desinformation und polarisierter Öffentlichkeit ist Medienkompetenz entscheidend.
Wo begegnet es uns im Alltag? Im Netz, auf Social Media oder in Kommentaren politischer Akteure – oft wird der Begriff heute inflationär verwendet, ohne echten Bezug zu absichtlicher Täuschung.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Trump ruft bei Pressekonferenzen „Fake News!“, wenn ihm kritische Fragen gestellt werden
- In seinen Tweets bezeichnete er etablierte Medien wie CNN oder die New York Times als „Feinde des Volkes“
- Auf Truth Social verbreitet er gezielt Narrative gegen journalistische Institutionen
- Andere Populisten übernehmen das Wording und stärken damit medienfeindliche Stimmungen
Beispiele aus der Praxis
- Im Januar 2017 rief Trump einem CNN-Reporter zu: „You are fake news!“ – weil dieser ihn zu Russland-Kontakten befragte.
- In einem Truth Social Post 2022 bezeichnete Trump einen Bericht über ihn als „total fabricated Fake News“, obwohl dieser mit Fakten belegt war.
Auswirkungen / Risiken
- Verlust des Vertrauens in etablierte Medien und unabhängigen Journalismus
- Verstärkung von Verschwörungstheorien durch gezielte Diskreditierung seriöser Quellen
- Politische Radikalisierung durch Entwertung des öffentlichen Diskurses
- Gefährdung demokratischer Institutionen durch systematische Delegitimierung
Handlungsempfehlungen
- Faktenchecks nutzen – z. B. von Mimikama, Correctiv oder Snopes
- Medienberichte aus verschiedenen Quellen vergleichen
- Auf die Sprache achten: Wer häufig „Fake News“ ruft, ohne Argumente, will oft nur ablenken
- Medienkompetenz stärken – in Schulen, Familien und sozialen Netzwerken
Häufige Missverständnisse
- „Alles, was mir nicht gefällt, ist Fake News“ – falsch: Kritik ist nicht automatisch Desinformation
- „Nur alternative Medien berichten die Wahrheit“ – problematisch: Auch alternative Quellen können manipulativ oder ideologisch sein