Feinde des Volkes
"Feinde des Volkes" – Trumps Mediensprache und ihre historischen Wurzeln
Donald Trump bezeichnete ab 2017 Medien wie CNN und die New York Times wiederholt als „Feinde des Volkes“ – eine gefährliche Rhetorik mit totalitären Wurzeln.
Was bedeutet „Feinde des Volkes“?
Der Ausdruck „Feinde des Volkes“ ist keine Erfindung der Neuzeit. Er wurde im 20. Jahrhundert von totalitären Regimen wie dem Stalinismus und dem Nationalsozialismus benutzt, um politische Gegner und unerwünschte Gruppen systematisch zu entmenschlichen, auszugrenzen und letztlich zu verfolgen. In diesen Kontexten bedeutete die Bezeichnung nicht nur Ablehnung, sondern war häufig ein Todesurteil.
Dass ein demokratisch gewählter Präsident der Vereinigten Staaten diese Formulierung gegen kritische Medien benutzt, hat weltweit für Besorgnis gesorgt – unter anderem bei Historiker:innen, Journalist:innenorganisationen und Expert:innen für Demokratieschutz.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Trump nennt etablierte Medien „Fake News“ und „Feinde des Volkes“
- Systematische Delegitimierung kritischer Berichterstattung
- Verwendung autoritärer Sprache in politischen Reden und auf Twitter/X
- Ständige Wiederholung zur Normalisierung der Feindbild-Rhetorik
Beispiele aus der Praxis
- Am 17. Februar 2017 twitterte Trump: „The FAKE NEWS media (…) is the enemy of the American People!“ – gemeint waren u. a. CNN, NBC, *New York Times*.
- Bei Wahlkampfauftritten rief er die Parole oft vor jubelndem Publikum – mit Kamerateams im Hintergrund als sichtbares Feindbild.
Auswirkungen / Risiken
- Zunahme an Bedrohungen und Gewalt gegenüber Journalist:innen in den USA, z. B. bei Demonstrationen
- Vertrauensverlust in seriöse Medien – viele Menschen wenden sich alternativen, oft fragwürdigen Quellen zu
- Verharmlosung totalitärer Begriffe unter dem Deckmantel politischer Polemik
- Internationale Nachahmung – ähnliche Rhetorik bei autokratischen Regierungen weltweit
Handlungsempfehlungen
- Erkennen und benennen: Totalitäre Sprache darf nicht verharmlost oder relativiert werden
- Stärkung der Medienkompetenz: Hinterfragen von Quellen und Begrifflichkeiten fördern
- Solidarität mit Journalist:innen – auch bei kritischer Berichterstattung
- Plattformen und Öffentlichkeit sollten hetzerische Aussagen nicht unkommentiert lassen
Häufige Missverständnisse
- „Das ist doch nur Rhetorik“ – Begriffe wie „Volksfeind“ haben historische Sprengkraft und realpolitische Folgen
- „Trump hatte recht mit der Kritik an Medien“ – Medienkritik ist legitim, aber nicht durch Entmenschlichung und Feindbilder
Weiterführende Links
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