Geopolitische Verschwörungserzählungen 2025
Geopolitische Verschwörungserzählungen 2025 – Ukraine, „weißer Genozid“ und angeblicher Völkermord in den USA
Immer mehr Verschwörungserzählungen vermischen globale Konflikte mit rechtsextremen Weltbildern – oft getarnt als „Wahrheitssuche“ gegen den Mainstream.
Was sind geopolitische Verschwörungserzählungen?
Geopolitische Verschwörungserzählungen interpretieren internationale Konflikte nicht anhand politischer oder historischer Fakten, sondern durch ein verschwörungsideologisches Raster: Eliten, „tiefer Staat“ oder globale Strippenzieher sollen angeblich gezielt Krisen auslösen oder Bevölkerungsgruppen vernichten.
Solche Narrative knüpfen oft an QAnon, Fake News oder antisemitische Tropen an – und finden neue Verbreitung über Plattformen wie Telegram, X (ehemals Twitter) und Truth Social, wo sie gezielt gestreut und emotionalisiert werden. Auch Trump-nahe Kanäle spielen eine zentrale Rolle.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Die Ukraine wird nicht als Opfer, sondern als Aggressor dargestellt – angeblich gesteuert vom Westen oder der NATO, um Russland zu provozieren.
- Der „weiße Genozid“ in Südafrika: Weiße Farmer:innen seien Opfer einer systematischen Auslöschung – ein Motiv, das aus rechtsextremen Kreisen stammt.
- In den USA gäbe es angeblich einen „tiefstaatlichen Völkermord“ an konservativen „Patriots“ – v. a. nach den Capitol-Unruhen 2021 wiederbelebt.
- Die Verbindung all dieser Narrative zu einer globalen Verschwörung, die gezielt weiße, christliche oder konservative Bevölkerungsteile „ausrotten“ wolle.
Beispiele aus der Praxis
- Ein deutschsprachiger Telegram-Kanal mit QAnon-Bezug verbreitet täglich Falschinformationen über angebliche Biowaffenlabore in der Ukraine, die „Kinderblut-Experimente“ durchführen sollen.
- Auf Truth Social behauptet ein bekannter Influencer, dass weiße Farmer:innen in Südafrika „reihenweise abgeschlachtet“ würden – gestützt auf manipulierte Einzelmeldungen.
Auswirkungen / Risiken
- Diese Narrative schüren rassistische und antisemitische Einstellungen, fördern Radikalisierung und Gewaltbereitschaft.
- Sie untergraben Vertrauen in demokratische Institutionen und journalistische Berichterstattung.
- Desinformation über geopolitische Krisen erschwert friedliche Lösungen und solidarisches Handeln – etwa bei der Unterstützung Geflüchteter.
Handlungsempfehlungen
- Quellen kritisch prüfen – besonders bei emotional aufgeladenen Inhalten zu Ukraine, Südafrika oder den USA.
- Faktenchecks nutzen (z. B. von Mimikama, Correctiv, AFP Fact Check).
- In Gesprächen ruhig bleiben: Wer an solche Theorien glaubt, braucht Dialog – keine Konfrontation.
- Extremismus-Meldestellen nutzen, wenn Inhalte zu Gewalt oder Hetze aufrufen.
Häufige Missverständnisse
- „Man darf ja wohl noch Fragen stellen!“ – Doch Fragen, die auf falschen oder erfundenen Fakten beruhen, dienen oft nur als Tarnung für Hetze.
- „Aber in den Mainstream-Medien liest man das nie!“ – Weil seriöse Medien nicht über Verschwörungsmythen berichten, sondern überprüfte Informationen liefern.
Weiterführende Links
Weitere Artikel bei Mimikama zum Thema Geopolitische Verschwörungsnarrative