Initial Access Broker
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Initial Access Broker – Die Türöffner für Cyberangriffe
Einführung: Initial Access Broker (kurz: IAB) sind Akteure im Bereich der Cyberkriminalität, die sich darauf spezialisiert haben, erste Zugänge zu kompromittierten Systemen zu beschaffen – und diese anschließend an andere Kriminelle weiterzuverkaufen. Damit bilden sie eine zentrale Schnittstelle im illegalen Cyber-Ökosystem.
Diese „Zugangsvermittler“ verschaffen sich z. B. durch Phishing, Malware oder ausgenutzte Sicherheitslücken Zugang zu Netzwerken – und handeln dann mit den Zugangsdaten auf Untergrundmärkten.
Merkmale / Typische Formen
- Verkauf von Zugangsdaten zu Firmennetzwerken, E-Mail-Konten oder VPNs
- Nutzung verschiedenster Methoden zur Erstinfektion (z. B. durch infizierte E-Mail-Anhänge oder RDP-Zugänge)
- oft in enger Zusammenarbeit mit Ransomware-Gruppen
- agieren meist anonym über Darknet-Foren oder geschlossene Telegram-Kanäle
Beispiele aus der Praxis
- Ein IAB verkauft Zugang zu einem Unternehmensnetzwerk – wenige Wochen später folgt eine Ransomware-Attacke
- In einschlägigen Foren werden Login-Daten für Behördenserver angeboten – oft mit Standortangabe und Preis
Folgen / Auswirkungen
- erhöhtes Risiko für gezielte Angriffe auf Unternehmen und Institutionen
- massive finanzielle und datenschutzrechtliche Schäden nach dem Erstzugang
- Professionalisierung und Arbeitsteilung im Cybercrime-Milieu
Schutz & Empfehlungen
- Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Zugänge aktivieren
- Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und Penetrationstests durchführen
- Verdächtige Anmeldungen oder Logins aus ungewöhnlichen Regionen sofort prüfen
- Passwortsicherheit stärken und häufige Wiederverwendung vermeiden
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Initial Access Broker sind Hacker“ – nicht ganz: Sie hacken meist nicht selbst, sondern vermitteln Zugänge
- „Das betrifft nur große Konzerne“ – nein, auch kleine Firmen oder Einzelpersonen können ins Visier geraten