Kauf auf Rechnung

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Kauf auf Rechnung – Betrug mit falscher Identität und Vertrauen

Der Kauf auf Rechnung ist eine beliebte Zahlungsart im Onlinehandel, bei der Kund:innen die Ware zunächst erhalten und erst später bezahlen. Diese vertrauensbasierte Methode wird jedoch zunehmend von Betrügern missbraucht. Mit gestohlenen Identitäten oder manipulierten Daten bestellen sie Waren auf fremden Namen, ohne je zu zahlen. Die Rechnung geht an unschuldige Dritte, die von der Bestellung oft nichts wissen. Eine weitere Masche sind Fake-Shops, die „Kauf auf Rechnung“ anbieten, aber nie liefern.

Durch die Verbindung von Identitätsdiebstahl, Fake Shops und Zahlungsbetrug ist diese Masche besonders perfide. Viele Verbraucher:innen geraten dadurch in Mahnprozesse, Inkasso-Verfahren oder erleiden wirtschaftliche Schäden.

Merkmale / Typische Formen

Typisch ist der Warenkauf auf fremden Namen oder unter Nutzung gestohlener persönlicher Daten. Die Täter nutzen dabei teils Schwächen in Identitätsprüfungen oder Sicherheitslücken bei Zahlungsdienstleistern aus.

  • Beispiel: Ein Mann erhält eine Mahnung für ein Elektronikprodukt, das er nie bestellt hat – ein unbekannter Täter nutzte seine Daten für einen Kauf auf Rechnung.

Beispiele aus der Praxis

  • Eine TikTok-Nutzerin berichtete, dass unter ihrem Namen Schmuck bestellt und an eine Packstation geschickt wurde – sie erfuhr davon erst durch eine Inkasso-Forderung.
  • Auf Facebook kursierte ein Link zu einem vermeintlichen „Outlet“, das mit Kauf auf Rechnung warb – geliefert wurde nie.
  • In einer Phishing-Mail wurden Nutzer:innen dazu gebracht, ihre Daten für eine angebliche Rechnungsprüfung einzugeben – mit dem Ziel, diese für spätere Betrügereien zu verwenden.
  • Ein Fall bei Mimikama zeigte, wie Kriminelle mit gestohlenen Ausweisdaten wiederholt Waren bestellten, ohne dass die Opfer davon wussten.
  • Eine WhatsApp-Nachricht enthielt ein Formular zur „Adressbestätigung für eine Rechnung“ – es diente dem Datenklau.

Folgen / Auswirkungen

  • Mahnverfahren und Inkasso gegen unschuldige Dritte
  • Belastung der Bonität durch negative Einträge
  • Verlust von Vertrauen in Zahlungsdienste und Online-Shops
  • Aufwand für die Aufklärung und Anzeige bei Polizei
  • Missbrauch persönlicher Daten im Darknet

Schutz & Empfehlungen

  • Konto- und Personendaten nie unbedacht weitergeben
  • Eigene Bonitätsauskunft regelmäßig prüfen
  • Warnzeichen bei Fake-Shops erkennen (z. B. kein Impressum)
  • Bei Mahnungen sofort reagieren und Anzeige erstatten
  • Sichere Passwörter und Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen
  • Verdächtige Fälle an Verbraucherschutz oder Mimikama melden

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Kauf auf Rechnung ist immer sicher“ – Falsch: Auch hier kann Identitätsdiebstahl erfolgen.
  • „Man haftet automatisch für alles“ – Falsch: Wer nachweislich Opfer ist, muss nicht zahlen.
  • „Nur unseriöse Shops sind betroffen“ – Falsch: Auch etablierte Anbieter können betroffen sein.

Weiterführende Links

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