Messenger
Messenger – Kommunikationstools mit Risiken und Potenzial
Messenger sind digitale Anwendungen, mit denen Nutzer:innen Nachrichten, Bilder, Videos und Dokumente in Echtzeit austauschen können – meist über mobile Geräte oder Webplattformen.
Was ist ein Messenger? Es handelt sich um Softwarelösungen für Instant Messaging, also den unmittelbaren Nachrichtenaustausch über das Internet. Beliebte Beispiele sind WhatsApp, Facebook Messenger, Telegram oder Signal. Neben klassischen Textnachrichten ermöglichen viele Messenger auch Sprach- und Videoanrufe, Gruppenkommunikation, Status-Updates und Dateiversand. Die Nutzung ist meist kostenlos, finanziert wird das Angebot oft durch Werbung oder Datennutzung.
Warum relevant? Messenger sind aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken. Milliarden Menschen weltweit nutzen sie täglich zur privaten, beruflichen oder politischen Kommunikation. Doch gerade wegen ihrer Verbreitung sind sie auch Ziel und Werkzeug für Desinformation, Spam, Betrug und politische Einflussnahme.
Wie betrifft es Internet-Nutzer:innen? Nutzer:innen sind potenziellen Risiken wie Fake News, Kettenbriefen, Phishing-Links, Identitätsdiebstahl oder Überwachung ausgesetzt – oft, ohne sich dessen bewusst zu sein.
Merkmale / Typische Formen
- Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bei vielen Diensten
- Gruppen- und Einzelchats, oft auch anonyme Weiterleitungen
- Integrierte Funktionen wie Status, Umfragen, Sprachnachrichten
Ein Alltagsbeispiel: Eine Nutzerin erhält in einer WhatsApp-Gruppe ein Video mit angeblich geheimen Corona-Fakten. Ohne Überprüfung wird es direkt weitergeleitet – eine typische Form unbewusster Desinformation.
Beispiele aus der Praxis
- WhatsApp: Massenhafte Verbreitung von Falschmeldungen zur Bundestagswahl
- Telegram: Organisation von Corona-Protesten über öffentliche Kanäle
- Facebook Messenger: Betrugsversuche durch gehackte Konten („Kannst du mir helfen?“-Masche)
- Signal: Nutzung durch Journalist:innen wegen hoher Datenschutzstandards
- Threema: Beliebt bei Schulen und Behörden in der Schweiz
Folgen / Auswirkungen
- Verbreitung von Falschinformationen im privaten Raum
- Vertrauensverlust in digitale Kommunikation
- Radikalisierung durch geschlossene Gruppen oder Kanäle
- Datenschutzrisiken durch unklare Unternehmenspolitik
Schutz & Empfehlungen
- Sensibel mit Weiterleitungen umgehen, Quellen immer überprüfen
- Datenschutzeinstellungen regelmäßig anpassen
- Messenger mit guter Verschlüsselung bevorzugen (z. B. Signal)
- Keine sensiblen Daten in Gruppen oder an unbekannte Kontakte senden
- Medienkompetenz fördern – insbesondere bei Jugendlichen und älteren Menschen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Weil es verschlüsselt ist, ist es auch sicher.“ – Die Verschlüsselung schützt nicht vor Falschinformationen.
- „Nur öffentlich zugängliche Plattformen sind gefährlich.“ – Auch geschlossene Gruppen verbreiten problematische Inhalte.
- „Messenger sind privat.“ – Inhalte und Metadaten können ausgewertet werden, besonders bei US-Anbietern.