Nigerianische Liebesmasche

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Nigerianische Liebesmasche – Betrug durch romantische Manipulation

Einführung: Die sogenannte "Nigerianische Liebesmasche" ist eine weit verbreitete Betrugsmasche, bei der Kriminelle unter dem Vorwand einer romantischen Beziehung das Vertrauen ihrer Opfer gewinnen und sie anschließend finanziell oder emotional ausnutzen. Diese Betrugsmasche hat ihren Namen von den ursprüglichen Betrüger:innen, die in Nigeria agierten, aber heute ist sie weltweit verbreitet und nutzt eine Vielzahl von Techniken, um das Opfer zu manipulieren. Täter:innen in dieser Masche bauen über Online-Kommunikation eine scheinbar liebevolle Beziehung auf, um anschließend Forderungen nach Geld oder persönlichen Informationen zu stellen.

Merkmale / Typische Formen

  • Romantische Manipulation: Der Betrüger gibt vor, eine echte romantische Beziehung zu suchen und baut schnell eine emotionale Bindung auf. Dabei wird das Opfer idealisiert und manipuliert, um Vertrauen zu gewinnen.
  • Gefälschte Identität: Der Täter oder die Täterin gibt vor, in einer Notsituation zu sein, und verwendet häufig eine gefälschte Identität, z. B. als ein Soldat im Ausland, ein reicher Geschäftsmann oder eine alleinerziehende Mutter.
  • Dringlichkeit und Notfälle: Der Betrüger stellt eine dramatische Geschichte auf, die finanzielle Unterstützung erfordert, etwa ein medizinischer Notfall, eine Reise oder eine angebliche „Notwendigkeit“, eine große Summe zu überweisen.
  • Verschleierung der wahren Identität: Häufig wird erklärt, dass der Täter aus beruflichen oder persönlichen Gründen nicht in der Nähe ist und sich daher nie persönlich treffen kann, was das Vertrauen des Opfers weiter ausnutzt.
  • Bitten um Geld: Nachdem das Vertrauen aufgebaut wurde, wird das Opfer um Geld gebeten, meist für angebliche Notfälle, die nur durch schnelle Hilfe des Opfers gelöst werden können. Das Geld wird jedoch nie zurückgezahlt, und die Beziehung endet, sobald das Opfer erkennt, dass es betrogen wurde.

Beispiele aus der Praxis

  • Ein:e Nutzer:in trifft online jemanden, der vorgibt, ein Soldat im Ausland zu sein. Nachdem eine romantische Beziehung aufgebaut wurde, bittet der „Soldat“ um Geld für eine medizinische Behandlung oder Rückreisekosten, da er angeblich in einer finanziellen Notlage steckt.
  • Ein Fake-Profil auf einer Dating-Plattform gibt vor, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu sein, der in einem anderen Land arbeitet. Nachdem das Vertrauen des Opfers gewonnen wurde, wird es gebeten, Geld für eine angebliche Geschäftsreise oder für „dringende“ Ausgaben zu überweisen.

Folgen / Auswirkungen

  • Finanzielle Verluste durch Zahlungen an die Betrüger:innen, die niemals zurückgezahlt werden
  • Emotionale Belastung und das Gefühl des Verrats, wenn das Opfer erkennt, dass es in eine gefälschte Beziehung hineingezogen wurde
  • Verletzung der Privatsphäre, da persönliche Daten vom Täter verwendet werden könnten, um das Opfer weiter zu erpressen oder auszunutzen
  • Vertrauensverlust in Online-Dating-Plattformen und zwischenmenschliche Beziehungen im digitalen Raum

Schutz & Empfehlungen

  • Vermeide es, Geld an Personen zu überweisen, die du nur online kennst: Insbesondere bei „Notfällen“ oder dringenden Geschichten solltest du skeptisch sein und keine Zahlungen leisten.
  • Prüfe die Identität der Person: Nutze Bildersuchmaschinen, um zu überprüfen, ob die Bilder von der Person auch in anderen Kontexten auftauchen oder ob es sich um Stockbilder handelt.
  • Sei vorsichtig bei Personen, die zu schnell eine enge, emotionale Bindung aufbauen: Wenn eine Person in kürzester Zeit zu viel Intimität zeigt oder dich in eine zu schnelle Beziehung drängt, könnte dies ein Warnsignal sein.
  • Vertraue deinem Bauchgefühl: Wenn etwas zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es oft auch nicht wahr. Behalte immer ein gesundes Misstrauen gegenüber Personen, die dich in eine schnelle, emotionale Beziehung drängen.
  • Blockiere und melde verdächtige Profile: Wenn du ein betrügerisches Verhalten erkennst, blockiere die Person sofort und melde das Profil der Plattform, um andere Nutzer:innen zu schützen.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Es ist nur eine Phase, sie wird sich nicht lange hinziehen“ – Betrüger:innen sind oft geduldig und bauen Vertrauen über Monate auf, bevor sie um Geld bitten.
  • „Er/sie scheint so nett und ehrlich zu sein, also muss es echt sein“ – Täter:innen sind geschickt darin, das Vertrauen des Opfers zu gewinnen und eine perfekte, vertrauensvolle Fassade zu präsentieren.
  • „Ich kann es doch einfach ignorieren“ – Die Täter:innen setzen oft weiterhin Druck auf das Opfer, indem sie Schuldgefühle oder emotionale Appelle verwenden, um ihre Forderungen weiter zu steigern.

Weiterführende Links

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