Patriotische Erinnerungspolitik unter Trump

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Patriotische Erinnerungspolitik unter Trump – Nationalistische Geschichtserzählung als Regierungsprogramm

Trump ist seit 2025 wieder Präsident – und nutzt erneut die Macht des Geschichtsnarrativs. Bildung, Museen und Denkmäler stehen im Zeichen patriotischer Umerzählung.

Was ist patriotische Erinnerungspolitik unter Trump?

Die patriotische Erinnerungspolitik beschreibt den Versuch, eine einseitig heroische und nationalistische Sicht auf die US-Geschichte politisch durchzusetzen. Bereits in seiner ersten Amtszeit (2017–2021) setzte Donald Trump auf eine Erzählung, die „amerikanischen Stolz“ propagierte und kritische Reflexion über Rassismus, Kolonialismus oder soziale Ungleichheit als „linksradikal“ diffamierte.

Mit dem Wiedereinzug ins Weiße Haus im Januar 2025 wird diese Strategie erneut aktiv vorangetrieben – nun nicht mehr als Kulturkampf-Rhetorik, sondern als konkretes Regierungsprogramm.

Typische Erscheinungsformen

  • Verklärung der Gründerväter und des „American Dream“ ohne kritischen Kontext
  • Wiederbelebung der „1776 Commission“ als offizielles Bildungsinstrument
  • Politische Einflussnahme auf Museen, Schulen und Gedenkstätten
  • Bekämpfung von Critical Race Theory und genderbezogenen Lehrinhalten

Aktuelle Entwicklungen (Stand: Mai 2025)

  • Trump hat per Präsidialdekret die „1776 Commission“ offiziell neu eingerichtet. Ziel: ein nationales Curriculum für patriotische Bildung.
  • Bundesbehörden wurden angewiesen, Geschichtsprojekte, Ausstellungen oder Museen nur noch zu fördern, wenn sie „amerikanische Ideale“ positiv darstellen.
  • In mehreren Bundesstaaten werden derzeit Schulbücher überprüft und Inhalte zu Rassismus, Gender oder Kolonialgeschichte gestrichen oder umformuliert.
  • Neurechte Netzwerke und Social-Media-Kanäle pushen Trumps Narrativ, erreichen Millionen – besonders auf X, Rumble und TikTok.

Beispiele aus der Praxis

  • Das Smithsonian Museum stand 2025 in der Kritik des Weißen Hauses, weil eine Sonderausstellung afroamerikanische Protestbewegungen zeigte.
  • In Texas wurde ein Schulbuch von einer neuen Kommission abgelehnt, weil es den Begriff „systemischer Rassismus“ enthielt – mit Verweis auf Trumps neue Richtlinien.

Auswirkungen / Risiken

  • Starke ideologische Verzerrung der Geschichtsvermittlung – Fakten werden politischen Zielen untergeordnet
  • Gefahr eines Revisionismus, der demokratische Werte untergräbt
  • Verunsicherung in Schulen, Universitäten und Kultureinrichtungen durch politische Eingriffe
  • Langfristige Polarisierung der Gesellschaft durch gegensätzliche Geschichtsdeutungen

Handlungsempfehlungen

  • Multiperspektivische Quellen und Angebote nutzen – z. B. freie Bildungsmedien, Podcasts, Archive
  • Im Alltag kritisch bleiben: Welche Geschichte wird erzählt? Wer erzählt sie – und was fehlt?
  • Lehrkräfte, Eltern und Jugendliche sollten sich über ihre Rechte im Bildungssystem informieren
  • Politischen Einfluss auf Museen, Bildung und Erinnerung öffentlich thematisieren und debattieren

Häufige Missverständnisse

  • „Patriotische Bildung stärkt das Land“ – Nur eine ehrliche, vielfältige Geschichtsschreibung schützt demokratische Grundwerte.
  • „Wer sich an der Vergangenheit reibt, spaltet“ – Im Gegenteil: Unterdrückung zu verschweigen, verhindert echte Versöhnung.

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