Plattformübergreifender Betrug

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Plattformübergreifender Betrug – Betrugsmaschen über mehrere Plattformen hinweg

Einführung: Plattformübergreifender Betrug bezeichnet Betrugsmaschen, bei denen Täter:innen verschiedene Online-Plattformen und Kommunikationskanäle kombinieren, um ihre Opfer zu täuschen und auszunutzen. Die Betrüger:innen nutzen verschiedene Kanäle wie soziale Medien, Dating-Plattformen, E-Mail und Messaging-Dienste, um Vertrauen aufzubauen, das Opfer zu manipulieren und es schließlich zu betrügen. Dieser Betrug kann auf viele Arten stattfinden, einschließlich finanzieller Erpressung, Identitätsdiebstahl und romantischer Manipulation.

Merkmale / Typische Formen

  • Wechsel zwischen verschiedenen Plattformen: Der Täter beginnt möglicherweise auf einer Dating-Plattform oder einem sozialen Netzwerk, wechselt jedoch schnell zu weniger gesicherten Kanälen wie E-Mail oder Messaging-Apps, um die Kommunikation fortzusetzen und Kontrolle über die Unterhaltung zu übernehmen.
  • Verschiedene Angriffsarten: Plattformübergreifender Betrug kann verschiedene Formen annehmen, wie z. B. Romance Scam, Phishing, Fake-Käufe oder Geldforderungen. Die Täter:innen wechseln von einem Betrugsversuch zum nächsten, um immer wieder die Gutgläubigkeit ihrer Opfer auszunutzen.
  • Vertrauensaufbau über mehrere Plattformen: Der Täter baut in mehreren Phasen Vertrauen auf, etwa indem er oder sie auf Facebook vorgibt, ein Freund zu sein, auf WhatsApp oder Telegram schnell eine tiefere Verbindung herstellt und dann in einer E-Mail um Geld bittet oder persönliche Daten verlangt.
  • Verwendung von Fake-Profilen und Identitäten: Oft werden Fake-Profile erstellt, die auf verschiedenen Plattformen die gleiche Identität präsentieren, aber unterschiedliche Facetten der Täuschung betonen, um das Vertrauen des Opfers zu gewinnen und die Manipulation zu verstärken.

Beispiele aus der Praxis

  • Ein:e Nutzer:in trifft online jemanden auf einer Dating-Plattform. Nachdem eine Beziehung aufgebaut wurde, wechselt die Kommunikation schnell zu privaten Messenger-Diensten wie WhatsApp. Nach einigen Wochen wird das Opfer um Geld gebeten, da der „Partner“ angeblich einen Notfall im Ausland hat. Später wird über E-Mail oder andere Kanäle weiterhin um Unterstützung gebeten, oft mit einer neuen Ausrede.
  • Ein Fake-Profil auf Instagram kontaktiert ein Opfer und beginnt eine freundschaftliche Kommunikation. Nachdem Vertrauen aufgebaut wurde, wird das Opfer auf Facebook oder in einer E-Mail weiter manipuliert, um persönliche Daten zu erhalten oder Geld zu überweisen, beispielsweise für „medizinische Kosten“ oder „Reisekosten“.

Folgen / Auswirkungen

  • Finanzielle Verluste, da das Opfer oft mehrfach auf Forderungen über verschiedene Plattformen hinweg eingeht und immer wieder Geld überweist.
  • Emotionale Schäden und das Gefühl des Verrats, wenn das Opfer erkennt, dass es auf eine Reihe von Täuschungen reingefallen ist.
  • Diebstahl von persönlichen Daten, die für Identitätsdiebstahl oder weitere Betrugsversuche genutzt werden können.
  • Vertrauensverlust in Online-Kommunikation und die Nutzung sozialer Medien oder Dating-Plattformen.

Schutz & Empfehlungen

  • Sei vorsichtig bei der Kommunikation mit Fremden: Wenn du auf mehreren Plattformen mit jemandem in Kontakt trittst, sei besonders vorsichtig, wenn die Kommunikation schnell von einer Plattform zur anderen wechselt oder das Opfer nach Geld fragt.
  • Gib niemals persönliche Informationen oder Geld an jemanden weiter, den du nur online kennst: Auch wenn die Person emotional erscheint oder eine scheinbar glaubwürdige Geschichte hat, solltest du niemals Geld überweisen oder vertrauliche Daten weitergeben.
  • Prüfe die Identität der Person: Nutze Tools wie die Bildrückwärtssuche, um zu überprüfen, ob die Profilbilder von anderen Personen verwendet werden oder ob die Geschichte der Person in anderen Kontexten auftaucht.
  • Vermeide es, über unsichere Kanäle zu kommunizieren: Besondere Vorsicht ist geboten, wenn die Kommunikation von öffentlichen sozialen Medien auf private Kanäle wie WhatsApp oder E-Mail übergeht, da diese weniger sicher sind.
  • Melde verdächtige Profile und Aktivitäten: Wenn du auf eine verdächtige Kommunikation stößt, melde diese sofort der entsprechenden Plattform und blockiere den Kontakt.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ich kann den Betrüger nicht erwischen, er nutzt mehrere Plattformen“ – Täter:innen setzen oft auf die Masse und die Verwirrung der verschiedenen Kanäle, aber durch Aufmerksamkeit und Wachsamkeit kann der Betrug gestoppt werden.
  • „Es gibt keine Gefahr, wenn ich auf verschiedenen Plattformen spreche“ – auch wenn die Kommunikation scheinbar harmlos beginnt, können mehrere Plattformen verwendet werden, um das Opfer zu manipulieren und auszunutzen.
  • „Wenn ich nur auf eine Anfrage nicht reagiere, ist alles in Ordnung“ – auch wenn du keine persönlichen Informationen preisgibst, kann der Täter weiterhin versuchen, über verschiedene Kanäle emotionalen Druck auszuüben.

Weiterführende Links

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