Prepaid-Betrug
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Prepaid-Betrug – Wenn Kriminelle mit Guthabenkarten täuschen
Einführung: Prepaid-Betrug ist eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle versuchen, Opfer zu einer Zahlung mittels Prepaid-Guthabenkarten zu bewegen. Diese Karten, wie z. B. iTunes-, Google Play- oder PaySafeCards, sind oft ein bevorzugtes Zahlungsmittel für Betrüger:innen, da sie anonym und schwer rückverfolgbar sind. Häufig wird den Opfer:innen mit einer Dringlichkeit oder einem angeblichen Notfall gedroht, um sie dazu zu bringen, die Karten zu kaufen und die Codes zu übermitteln.
Merkmale / Typische Formen
- Opfer werden mit einer angeblichen „Notlage“ oder einem „technischen Problem“ konfrontiert, das sofortiges Handeln erfordert (z. B. falsche Behördenanrufe, angebliche Verhaftungen oder drohende Sperrung von Konten)
- Forderung nach der Überweisung von Geld per Prepaid-Guthabenkarten, die angeblich für eine Kaution, Zahlung oder „Bestrafung“ benötigt werden
- Manipulation durch angebliche Verwandte oder Bekannte, die dringend finanzielle Hilfe benötigen (z. B. der „Enkeltrick“ oder ähnliche Maschen)
- Opfer werden dazu aufgefordert, die Codes der Guthabenkarten an die Betrüger:innen zu senden, oft per Telefon, SMS oder E-Mail
- Gefälschte „Prepaid-Umfragen“, bei denen das Opfer für die Teilnahme Guthabenkarten kaufen muss
Beispiele aus der Praxis
- Ein:e Nutzer:in erhält einen Anruf von einem angeblichen Polizisten, der behauptet, dass ein Verwandter in einen Unfall verwickelt sei und sofort eine Kaution in Form von iTunes-Karten benötigt wird.
- Ein:e Opfer wird über E-Mail oder WhatsApp kontaktiert und bekommt den Hinweis, dass sein Online-Konto „gehackt“ wurde. Die Täter:innen fordern eine „Sicherheitszahlung“ via Prepaid-Karten.
Folgen / Auswirkungen
- Finanzielle Verluste durch den Erwerb und die Übermittlung von Prepaid-Karten-Codes
- Keine Rückerstattung, da Prepaid-Kartenzahlungen nicht rückgängig gemacht werden können
- Psychische Belastung durch die Täuschung und das Gefühl, in einer Zwangslage gehandelt zu haben
- Verlust des Vertrauens in vermeintlich vertrauenswürdige Kontaktpersonen oder Institutionen
Schutz & Empfehlungen
- Nie Prepaid-Guthabenkarten oder andere Zahlungsmethoden für unbekannte oder unbestätigte Anfragen übermitteln
- Im Zweifelsfall immer direkt bei der betroffenen Person oder Institution nachfragen, um sicherzustellen, dass die Anfrage legitim ist
- Auf verdächtige Anrufe oder Nachrichten, die zu schnellen Zahlungen oder Handlungen drängen, mit Vorsicht reagieren
- Banken oder offizielle Stellen bei Verdacht auf einen Betrugsversuch informieren
- Freunde und Familie, insbesondere ältere Menschen, über Prepaid-Betrug und seine Merkmale aufklären
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Ich habe den Code gesendet, aber die Ware oder der Service kam nie“ – Prepaid-Zahlungen sind nicht rückholbar und können nicht rückgängig gemacht werden
- „Der Anruf war von einer echten Behörde“ – auch gefälschte Nummern und Identitäten können verwendet werden, um Vertrauen zu gewinnen
- „Es gab keinen anderen Weg, zu helfen“ – in der Regel gibt es immer sichere Alternativen und offizielle Wege, um zu helfen