Quellenverfälschung

Aus Wikikama

Quellenverfälschung – Wenn aus der Quelle ein Trugbild wird

Einführung: Quellenverfälschung beschreibt die gezielte oder fahrlässige Manipulation, Auslassung oder Umdeutung von Informationen aus einer ursprünglichen Quelle. Dabei wird der Eindruck erweckt, etwas sei belegt oder verifiziert – obwohl der Inhalt in Wirklichkeit verzerrt oder falsch dargestellt wurde. In Zeiten digitaler Medien, Screenshots und Social Media ist Quellenverfälschung eine gängige Methode zur Verbreitung von Falschinformationen, Meinungsmache oder zur Diskreditierung von Personen.

Merkmale / Typische Formen

  • Zitate aus dem Kontext reißen: Einzelne Sätze werden ohne Zusammenhang veröffentlicht und damit sinnentstellt.
  • Teilaussagen oder gekürzte Überschriften: Nur ein Aspekt wird hervorgehoben, der die eigentliche Aussage verzerrt wiedergibt.
  • Gefälschte Screenshots: Nachrichtenartikel, Tweets oder Chatverläufe werden nachgebaut oder manipuliert, um falsche Belege zu liefern.
  • Falsch zugewiesene Quellen: Aussagen oder Inhalte werden fälschlich bekannten Medien, Institutionen oder Personen zugeschrieben.

Beispiele aus der Praxis

  • Zitatverfälschung bei Politiker:innen: Ein Satz aus einer Rede wird isoliert gepostet – ohne Erklärung des Kontexts oder der eigentlichen Intention.
  • Fake-News durch Screenshot-Fälschung: Ein angeblich veröffentlichter Artikel der „Tagesschau“ kursiert als Bild – obwohl es ihn nie gab.
  • Verweis auf nicht existente Studien: Ein Post behauptet, „die Universität XY habe das bewiesen“ – ohne Link oder Quelle.

Folgen / Auswirkungen

  • Vertrauensverlust: Wenn Nutzer:innen erkennen, dass Inhalte verfälscht wurden, schwindet das Vertrauen – auch in echte Quellen.
  • Verbreitung von Falschinformationen: Quelle klingt glaubwürdig – doch der Inhalt ist manipuliert und beeinflusst Meinungen.
  • Rufschädigung: Personen oder Organisationen können durch verfälschte Quellen gezielt diffamiert oder in Misskredit gebracht werden.

Schutz & Empfehlungen

  • Immer zur Originalquelle zurückgehen: Statt auf Screenshots oder Zweitquellen vertrauen – Originalartikel oder Zitat im Kontext lesen.
  • Zitate im Zusammenhang prüfen: Ein einzelner Satz sagt wenig – was wurde davor oder danach gesagt?
  • Verdächtige Belege gegenrecherchieren: Mit Google, Wayback Machine oder Faktencheck-Portalen wie Mimikama gegenprüfen.
  • Gefälschte Inhalte melden: Plattformen ermöglichen die Meldung von manipulierten Bildern oder Falschangaben.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Aber die Quelle wurde ja genannt!“: Der Name allein reicht nicht – entscheidend ist, ob die Quelle korrekt zitiert und dargestellt wurde.
  • „Sieht echt aus, also ist es echt“: Gerade manipulierte Screenshots oder Logos sind schwer zu erkennen – Quellen immer prüfen.
  • „Nur absichtliche Fälschung zählt“: Auch unabsichtliche Verfälschung durch unvollständige Zitate oder verkürzte Headlines kann irreführend sein.

Weiterführende Links

Weitere Artikel bei Mimikama zur Quellenverfälschung