Relativierung nationalsozialistischer Verbrechen durch Elon Musk
Relativierung nationalsozialistischer Verbrechen durch Elon Musk – Schuldumkehr per Social Media
Im März 2025 teilte Elon Musk einen Post, in dem die Schuld an Massenverbrechen des 20. Jahrhunderts nicht bei Diktatoren, sondern beim „öffentlichen Dienst“ verortet wird. Diese gefährliche Geschichtsumschreibung wirft grundlegende Fragen über seine politische Rhetorik und deren Wirkung auf.
Was ist passiert?
Am 13. März 2025 repostete Elon Musk auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) eine Aussage, in der es heißt: „Stalin, Mao und Hitler haben nicht Millionen von Menschen ermordet. Das waren ihre Arbeiter im öffentlichen Dienst.“ Der Originalpost stammt von einem rechtspopulären Account, den Musk mehrfach unterstützt hat. In Deutschland wurde der Beitrag aufgrund gesetzlicher Bestimmungen gesperrt.
Diese Aussage folgt auf eine Reihe provokativer Aktionen Musks: Bereits zuvor hatte er bei einer Veranstaltung zum Amtsantritt von Donald Trump eine Geste gemacht, die wie ein Hitlergruß wirkte. Danach folgten Wortspiele mit den Namen von NS-Verbrechern wie Heß, Goebbels und Himmler. Kritiker werfen ihm vor, gezielt rechtsextreme Narrative zu bedienen oder zumindest zu verharmlosen.
Warum ist das wichtig?
Wenn ein weltweit einflussreicher Unternehmer wie Elon Musk öffentlich die Verantwortung für NS-Verbrechen auf „Beamte“ abschiebt, vernebelt das den ideologischen Kern der nationalsozialistischen Verbrechen. Solche Aussagen sind kein Zufall, sondern passen in ein Muster autoritärer Kommunikation: Sie verharmlosen Ideologie, delegitimieren staatliche Strukturen und stärken verschwörungsideologische Denkmuster – mit globaler Reichweite.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Verlagerung der Verantwortung von Führern auf „Befehlsempfänger“
- Instrumentalisierung der Geschichte zur Delegitimierung des modernen Staates
- Verbindung rechter Narrative mit wirtschaftsliberaler Elitenkritik
- Verbreitung solcher Aussagen über privilegierte Plattformen wie X
Beispiele aus der Praxis
- 13. März 2025, Elon Musk: Repost auf X – „Nicht Hitler hat gemordet, sondern seine Beamten“. In Deutschland wurde der Beitrag gesperrt.
- Hitlergruß-Geste bei Trumps Amtseinführung 2025, später relativiert als „schmutziger Trick“ der Medien.
- Nazi-Wortspiele mit den Namen von Heß, Himmler, Goebbels und Göring kurz nach dem Vorfall.
Auswirkungen / Risiken
- Verharmlosung historischer Schuld: Solche Aussagen suggerieren, dass autoritäre Führer nur Symbolfiguren seien – ein gefährlicher Trugschluss.
- Förderung von Desinformation: Komplexe historische Zusammenhänge werden populistisch verzerrt.
- Angriffe auf demokratische Institutionen: Öffentliche Bedienstete wie Lehrer:innen oder Pflegekräfte werden pauschal mit Tätern gleichgesetzt.
Handlungsempfehlungen
- Kontext prüfen: Aussagen nicht isoliert betrachten, sondern im Gesamtbild (Plattform, Absender, Motiv) einordnen.
- Gegenrede zeigen: In sozialen Medien faktenbasiert widersprechen, z. B. durch Hinweise auf seriöse Quellen und Gedenkstätten.
- Medienkompetenz fördern: Gerade junge Menschen brauchen historische Bildung, um manipulative Narrative zu erkennen.
- Problematisches Melden: Plattformfunktionen nutzen, um Hassrede und Verharmlosung zu melden – gerade wenn sie in deinem Land illegal sind.
Häufige Missverständnisse
- „Er hat doch nichts direkt gesagt“ – Auch das bloße Teilen ohne Einordnung kann ideologische Inhalte normalisieren und verbreiten.
- „Das ist Meinungsfreiheit“ – Richtig. Aber öffentliche Aussagen haben Konsequenzen – besonders, wenn sie Einfluss auf Millionen haben.