Sextortion E-Mails

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Sextortion E-Mails – Erpressung mit privaten Inhalten

Einführung: Sextortion E-Mails sind eine Form der Erpressung, bei der Täter:innen drohen, private und intime Fotos oder Videos zu veröffentlichen, es sei denn, das Opfer zahlt ihnen eine bestimmte Summe Geld. Diese E-Mails sind in der Regel anonyme Drohungen, bei denen die Betrüger:innen behaupten, sie hätten kompromittierende Inhalte von den Opfern erlangt. Oft wird dabei auf die Angst und Scham der Betroffenen gesetzt, um schnelle Zahlungen zu erzwingen.

Merkmale / Typische Formen

  • Betreffzeilen, die oft mit „Ich habe dich aufgenommen“, „Dein Video wurde aufgenommen“ oder „Ich habe dich gesehen“ beginnen
  • Die Drohung, private, intime Inhalte zu veröffentlichen – häufig ohne den Hinweis, dass es sich um eine Lüge handelt
  • Forderung nach Bitcoin-Zahlungen oder anderen schwer nachvollziehbaren Zahlungsmethoden
  • Angabe von angeblichen „Beweisen“, z. B. durch detaillierte Informationen, die oft aus öffentlich zugänglichen Quellen stammen
  • Meist anonymisierte Absenderadressen, um Rückverfolgung zu vermeiden

Beispiele aus der Praxis

  • Ein:e Nutzer:in erhält eine E-Mail, in der behauptet wird, ein Video von ihm/ihr beim Surfen auf einer Seite mit „intimen Inhalten“ aufgenommen zu haben – die Täter:innen fordern 500 € in Bitcoin, um das Video nicht zu veröffentlichen
  • Ein:e Opfer wird mit der angeblichen Veröffentlichung von „privaten Fotos“ erpresst – die Fotos stammen jedoch aus öffentlichen sozialen Netzwerken und wurden durch Social Engineering erlangt

Folgen / Auswirkungen

  • Finanzielle Verluste durch Lösegeldzahlungen
  • Psychische Belastung, Scham und Angst, die Privatsphäre oder der Ruf verletzt wird
  • Verletzung der Privatsphäre und ungewollte Veröffentlichung von intimen Inhalten
  • Die Gefahr weiterer Erpressungsversuche, wenn das Opfer zahlt

Schutz & Empfehlungen

  • Nie auf Erpressungsforderungen eingehen – das Geld wird nicht garantieren, dass die Täter:innen ihr Wort halten
  • Keine weiteren Zahlungen leisten – auch wenn Drohungen wiederholt werden
  • Die E-Mail sofort löschen und den Absender blockieren
  • Die Erpressung bei den Behörden melden und die Polizei informieren
  • Falls möglich, kompromittierende Inhalte löschen und alle Geräte mit einer aktuellen Sicherheitssoftware schützen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Das Video oder Foto muss echt sein“ – häufig nutzen Täter:innen öffentlich zugängliche Daten oder Bilder, um die Drohungen glaubwürdig erscheinen zu lassen
  • „Wenn ich zahle, wird es aufhören“ – der Zahlung folgt häufig eine neue Forderung oder weitere Drohungen
  • „Ich habe keine intimen Inhalte im Internet“ – auch unschuldige Daten wie Profilbilder oder Social-Media-Beiträge können als Druckmittel verwendet werden

Weiterführende Links

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