Trump-Derangement-Syndrom (TDS)

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Trump-Derangement-Syndrom (TDS) – Politische Pathologisierung von Kritik

Der Begriff „Trump-Derangement-Syndrom“ wird genutzt, um Kritik an Donald Trump als irrational oder krankhaft abzuwerten. Ein Gesetzesentwurf in Minnesota wollte diese Idee sogar medizinisch untermauern – mit weitreichenden Folgen für die Meinungsfreiheit.

Was ist das Trump-Derangement-Syndrom (TDS)? TDS ist kein echter medizinischer Begriff, sondern ein politischer Kampfbegriff. Er wird oft von Trump-Anhängern verwendet, um Kritik an Donald Trump pauschal als übertrieben oder irrational abzutun. Damit soll kritisches Denken delegitimiert und politischer Widerspruch entwertet werden.

Besonders brisant wurde der Begriff, als in Minnesota ein Gesetzesentwurf diskutiert wurde, der das „Trump Derangement Syndrome“ als psychische Erkrankung einstufen wollte – mit potenziell ernsten Folgen für Kritiker:innen.

Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen

  • Bezeichnung politischer Gegner:innen als „krank“ oder „verwirrt“
  • Medizinische Sprache zur Abwertung von Kritik
  • Online-Memes und T-Shirts mit ironischen TDS-Slogans
  • Versuche, politische Opposition durch Pathologisierung zu entmündigen

Beispiele aus der Praxis

  • In Minnesota wurde ein Gesetzesentwurf eingebracht, der TDS als medizinischen Grund für eine Zwangseinweisung aufführte. Dies hätte es Behörden ermöglicht, politische Meinungen als „Beweis“ für eine psychische Störung zu nutzen.
  • Konservative Influencer behaupten regelmäßig in Talkshows oder auf Social Media, dass Gegner:innen Trumps „unter TDS leiden“, um deren Argumente nicht ernst nehmen zu müssen.

Auswirkungen / Risiken

  • Einschränkung der Meinungsfreiheit: Kritik wird als psychisch auffällig abgetan.
  • Stigmatisierung: Politisch aktive Menschen könnten als „psychisch krank“ gebrandmarkt werden.
  • Gefährlicher Präzedenzfall: Wenn politische Kritik pathologisiert wird, könnte das auf andere Kontexte übergreifen (z. B. Klimaaktivismus, Antirassismus).

Handlungsempfehlungen

  • Informiert bleiben: Hinterfrage politische Begriffe wie „TDS“ und recherchiere ihre Herkunft.
  • Nicht einschüchtern lassen: Politische Meinungen sind kein Krankheitssymptom!
  • Sprache reflektieren: Auch ironische Begriffe wie „TDS“ können reale Folgen haben, wenn sie entmenschlichend wirken.
  • Fakten prüfen: Seriöse Quellen statt ideologisch gefärbter Social-Media-Posts nutzen.

Häufige Missverständnisse

  • „TDS ist eine echte Diagnose“ – Nein, der Begriff ist politisch und nicht medizinisch fundiert.
  • „Nur radikale Trump-Gegner:innen werden so bezeichnet“ – Falsch: Auch gemäßigte Stimmen können so zum Schweigen gebracht werden.

Weiterführende Links

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