Truth Social
Truth Social – Trumps soziales Netzwerk zwischen Propaganda und Parallelwelt
Truth Social wurde 2021 als Plattform von Donald Trump gegründet – als Reaktion auf seine Twitter-Sperrung. Bis heute ist es ein wichtiger Ort für Desinformation, rechte Narrative und Echokammern.
Was ist Truth Social? Truth Social ist ein soziales Netzwerk, das von der Trump Media & Technology Group (TMTG) entwickelt wurde. Es entstand als Gegenentwurf zu Twitter, nachdem Donald Trump im Januar 2021 wegen seiner Rolle beim Sturm auf das US-Kapitol von mehreren großen Plattformen verbannt worden war. Die Plattform sollte ihm und seinen Anhängern eine neue Bühne für ihre Sichtweisen bieten – ohne Moderation durch Big Tech.
Truth Social inszeniert sich als „Ort der freien Meinungsäußerung“, wird jedoch von Kritiker:innen als Echokammer für Fake News und rechte Propaganda gesehen.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Starke Personalisierung um Donald Trump („Truths“ statt Tweets)
- Verbreitung von Desinformation zu Wahlen, Impfungen, Klima etc.
- Hassrede und Verschwörungserzählungen ohne konsequente Moderation
- Technische Probleme und Sicherheitslücken in der Anfangsphase
Beispiele aus der Praxis
- Im März 2022 verbreitete Trump auf Truth Social erneut die Lüge, ihm sei die Wahl 2020 gestohlen worden – das Posting wurde millionenfach geteilt.
- Im Wahlkampf 2024 nutzte Trump die Plattform gezielt zur Mobilisierung seiner Anhänger – mit dramatisierenden Aussagen über angebliche „Wahlmanipulation“.
Eigentümerstruktur & technische Basis
Truth Social wird von der Trump Media & Technology Group betrieben, deren CEO Donald Trump selbst ist. Die Plattform basiert ursprünglich auf einer modifizierten Version von Mastodon, einer quelloffenen Software für dezentrale Netzwerke – allerdings wurde die Fork-Version anfangs nicht regelkonform als Open Source veröffentlicht, was Kritik aus der Tech-Community hervorrief.
Auswirkungen / Risiken
- Förderung von Echokammern und Radikalisierung, da kaum Widerspruch sichtbar ist
- Desinformationskampagnen mit realen Auswirkungen auf Demokratie und Wahlverhalten
- Internationale Verbreitung von US-zentrierten Verschwörungsmythen
Handlungsempfehlungen
- Truth Social nicht als neutrale Nachrichtenquelle nutzen
- Quellen und Inhalte dort kritisch hinterfragen und mit etablierten Medien abgleichen
- Verschwörungstheorien nicht unkommentiert weiterleiten – auch nicht „zur Diskussion“
Häufige Missverständnisse
- „Truth Social ist eine seriöse Alternative zu Twitter“ – Die Plattform bietet keine redaktionelle Kontrolle, sondern dient primär politischen Zielen.
- „Dort darf man alles sagen“ – Auch Truth Social löscht Beiträge, wenn sie nicht zur Plattformagenda passen oder Trump kritisieren.