Video-Fälschung

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Video-Fälschung – Wenn bewegte Bilder lügen

Einführung: Video-Fälschungen sind manipulierte oder inszenierte Bewegtbilder, die bewusst täuschen sollen. Während Fotos schon lange bearbeitet werden, galt Video lange als „letzter Beweis“. Doch mit moderner Technik wie Deepfakes, KI-Tools oder gezieltem Schnitt wird auch Video zur Waffe im Kampf um Meinungen, Klicks und Deutungshoheit. Ob manipulierte Reden, inszenierte Szenen oder aus dem Zusammenhang gerissene Ausschnitte – Video-Fälschungen sind ein zentrales Werkzeug in Desinformationskampagnen.

Merkmale / Typische Formen

  • Deepfakes: Gesichter, Stimmen oder Bewegungen werden mithilfe von KI täuschend echt verändert – z. B. Politiker:innen, die Dinge sagen, die sie nie gesagt haben.
  • Manipulativer Schnitt: Einzelne Aussagen oder Szenen werden zusammengeschnitten, um einen falschen Eindruck zu erwecken.
  • Falscher Kontext: Ein echtes Video wird mit einem irreführenden Titel oder einer falschen Beschreibung veröffentlicht.
  • Inszenierte Aufnahmen: Szenen werden bewusst gestellt – z. B. Proteste oder Übergriffe – und später als authentisch ausgegeben.

Beispiele aus der Praxis

  • Politische Desinformation: Ein gefälschtes Video zeigt eine Politikerin bei einem angeblichen Skandal – das Gesicht wurde KI-generiert eingefügt.
  • Krieg und Krisen: Aufnahmen von früheren Konflikten oder Übungen werden als aktuelle Beweise für Gräueltaten verbreitet.
  • TikTok- oder YouTube-Clips: Einzelne Sätze werden aus langen Reden herausgeschnitten und mit provokativen Titeln emotional aufgeladen.

Folgen / Auswirkungen

  • Verbreitung von Falschinformationen: Videos wirken besonders glaubwürdig – Fakes können enormen Schaden anrichten.
  • Rufschädigung und Hetze: Betroffene Personen können durch gefälschte Videos in Misskredit gebracht oder bedroht werden.
  • Vertrauensverlust in Bewegtbild: Wenn man keinem Video mehr traut, verlieren auch echte Aufnahmen an Wirkungskraft.

Schutz & Empfehlungen

  • Quelle und Ursprung prüfen: Wo wurde das Video zuerst veröffentlicht? Gibt es Hinweise auf Manipulation?
  • Technische Tools nutzen: Tools wie InVID-WeVerify helfen, Videos zu zerlegen, Frames zu analysieren und Metadaten zu prüfen.
  • Auf Bild- und Tonqualität achten: Deepfakes haben oft kleine Fehler – z. B. unnatürliche Bewegungen, Glitches, falsche Lichtverhältnisse.
  • Faktenchecker einbeziehen: Portale wie Mimikama, AFP oder Correctiv prüfen regelmäßig verdächtige Videos.

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Das hab ich doch mit eigenen Augen gesehen“: Video überzeugt schnell – aber auch Täuschung kann visuell perfekt sein.
  • „Nur Deepfakes sind problematisch“: Auch einfache Schnitte oder falsche Kontexte reichen aus, um zu manipulieren.
  • „Das merkt man doch sofort“: Viele Video-Fakes sind professionell gemacht – auch Expert:innen brauchen manchmal Tools zur Analyse.

Weiterführende Links

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