Videoanalyse
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Videoanalyse – Wie du Videos im Netz auf Echtheit prüfst
Einführung: Videoanalyse bezeichnet die kritische Untersuchung von Videoinhalten auf Echtheit, Manipulation oder Kontext. In Zeiten von Deepfakes, aus dem Zusammenhang gerissenen Clips und emotionalen Viralvideos ist sie ein wichtiger Teil der Faktenprüfung und der Medienkompetenz – insbesondere in sozialen Netzwerken.
Merkmale / Typische Methoden
- Einzelbild-Analyse: Mit Tools wie InVID-WeVerify lassen sich einzelne Frames extrahieren und per Bilderrückwärtssuche prüfen.
- Metadaten-Auswertung: Original-Videodateien enthalten oft Zeit, Gerätetyp oder Standort (sofern nicht entfernt).
- Audio-Check: Manipulationen an Tonspuren – z. B. durch KI-Stimmen – lassen sich durch genaue Analyse erkennen.
- Kontext-Recherche: Stimmen Ereignis, Ort, Datum und Personen mit der Beschreibung überein?
Beispiele aus der Praxis
- Ein Video zeigt angeblich einen aktuellen Protest – doch die Frame-Analyse ergibt, dass es von einer ganz anderen Demonstration aus dem Vorjahr stammt.
- Ein viral geteiltes Politiker:innen-Video entpuppt sich nach Analyse von Lippenbewegung und Tonspur als Deepfake.
Folgen / Auswirkungen
- Verhinderung von Desinformation: Falsch kontextualisierte oder manipulierte Videos können gezielt entlarvt werden.
- Sensibilisierung der Öffentlichkeit: Nutzer:innen erkennen, dass nicht jedes Video authentisch ist – auch wenn es „echt“ wirkt.
- Schutz vor Propaganda: Viele Fake-Videos werden emotionalisiert, um politische Meinungen zu beeinflussen.
Schutz & Empfehlungen
- InVID-Toolkit verwenden: Ideal zur Extraktion, Metadatenanalyse und Rückwärtssuche von Video-Frames.
- Ton & Bild getrennt prüfen: KI-Fälschungen können Bild und Ton unabhängig manipulieren.
- Quelle & Upload-Datum checken: Wer hat das Video zuerst veröffentlicht? Auf welcher Plattform? In welchem Zusammenhang?
- Videos nie isoliert bewerten: Immer andere Quellen, Medienberichte oder Faktenchecks heranziehen.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Ein Video kann nicht lügen“ – Doch, durch Schnitt, Kontextverschiebung oder KI-generierte Inhalte.
- „Das habe ich selbst gesehen“ – Visuelle Eindrücke können täuschen, besonders bei gut gemachten Deepfakes.
- „Das ist doch Satire“ – Ohne Kennzeichnung kann Satire leicht als echter Inhalt missverstanden werden.
Weiterführende Links
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