Wissenschaftsfeindlichkeit

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Wissenschaftsfeindlichkeit – Wenn Fakten auf Widerstand stoßen

Wissenschaftsfeindlichkeit beschreibt die Ablehnung gesicherter Erkenntnisse – mit Folgen für Gesellschaft, Gesundheit und demokratische Diskurse.

Einführung: Was ist Wissenschaftsfeindlichkeit? Ganz einfach: die Ablehnung, das Misstrauen oder sogar die aktive Bekämpfung wissenschaftlicher Erkenntnisse, Methoden oder Institutionen. Gerade in Zeiten globaler Krisen – ob Pandemie, Klimawandel oder Technologiewandel – wird sie zur realen Gefahr für faktenbasierte Entscheidungen.

Für viele ist Wissenschaft ein Kompass in komplexen Fragen. Doch bei anderen stößt sie auf Ablehnung – aus Angst, ideologischen Gründen oder gezielter Desinformation. Wissenschaftsfeindlichkeit betrifft uns alle, denn sie gefährdet informierte Debatten, demokratische Entscheidungsprozesse und nicht zuletzt unsere Gesundheit.

Merkmale / Typische Formen

  • pauschales Misstrauen gegenüber wissenschaftlichen Institutionen und Expert:innen
  • Verbreitung von Pseudowissenschaft und Verschwörungserzählung
  • Bagatellisierung oder Leugnung gesicherter Forschungsergebnisse (z. B. zum Klimawandel oder zu Impfungen)
  • emotional aufgeladene Sprache: „Lügenwissenschaft“, „Meinungsterror“, „Wissenschaftsdiktatur“
  • Überhöhung der „eigenen Recherche“ über Fachwissen

Beispiele aus der Praxis

  • In sozialen Netzwerken kursieren Posts, die behaupten, CO₂ habe keinen Einfluss auf das Klima – entgegen dem Stand der Forschung
  • Telegram-Gruppen verbreiten, mRNA-Impfstoffe seien „Genmanipulation“ – eine haltlose These ohne wissenschaftliche Basis

Folgen / Auswirkungen

  • Desinformation erschwert sinnvolle gesellschaftliche Diskussionen
  • Verlust des Vertrauens in Medien, Politik und Institutionen
  • Verschlechterung der öffentlichen Gesundheit durch Impfverweigerung oder Falschinformationen zu Therapien
  • Gefährdung demokratischer Prozesse durch gezielte Wissenschaftsskepsis

Schutz & Empfehlungen

  • Hinterfrage die Quellen: Wer steckt hinter der Aussage? Gibt es wissenschaftlichen Konsens?
  • Nutze Faktencheck-Portale, um Behauptungen zu prüfen
  • Sei skeptisch bei emotionalen oder verschwörerischen Aussagen
  • Teile nur Inhalte, die du verstanden und geprüft hast
  • Fördere Medienkompetenz in deinem Umfeld – auch im Gespräch mit Skeptiker:innen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Wissenschaft ist auch nur eine Meinung“ – falsch: Wissenschaft basiert auf überprüfbaren Methoden und Belegen
  • „Es gibt ja immer Gegenmeinungen“ – ja, aber nicht alle Meinungen sind gleichwertig belegt
  • „Früher hat man auch geglaubt, die Erde sei flach“ – wissenschaftlicher Fortschritt korrigiert sich selbst, das ist ihre Stärke

Weiterführende Links

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