Zensur an Universitäten unter Trump
Zensur an Universitäten unter Trump – Sprachregelungen, Streichungen & politischer Druck
Zwischen 2017 und 2021 gerieten US-Universitäten unter Donald Trump unter massiven politischen Druck: Fördermittel wurden gekürzt, kritische Forschung diskreditiert, und konservative Sprachvorgaben unterminierten die akademische Freiheit.
Was ist Zensur an Universitäten unter Trump?
Während der Präsidentschaft von Donald Trump (2017–2021) häuften sich Eingriffe in die Autonomie amerikanischer Hochschulen. Ziel waren vor allem Programme zu Gender, Rassismus, Umwelt und gesellschaftlichem Wandel – Themen, die als „linksideologisch“ galten. Hochschulen wurden zum politischen Spielfeld.
Zensur äußerte sich dabei weniger durch direkte Verbote, sondern durch Drohungen mit Mittelentzug, öffentliche Diffamierung und Einflussnahme auf die Berufungspolitik. Die Maßnahmen wirken bis heute nach – viele Debatten über „Wokeness“, „Cancel Culture“ und politische Einflussnahme auf Bildung haben hier ihren Ursprung.
Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen
- Gezielte Kürzung von Fördergeldern für kritische oder progressive Studiengänge
- Einmischung in Berufungsverfahren an öffentlichen Universitäten
- Vorgaben zur Sprachverwendung in der Lehre („patriotisch“, „neutral“, „religionsfreundlich“)
- Mediale Kampagnen gegen Forschung zur Klimakrise, Rassismus oder Kolonialgeschichte
Beispiele aus der Praxis
- Verbot kritischer Rassismus-Theorie: Per Erlass untersagte die Trump-Regierung 2020 die Förderung von Trainings und Studien, die „systemischen Rassismus“ thematisieren.
- Zensur an der University of North Carolina: Ein prominenter Fall betraf die Verweigerung einer Professur für eine Pulitzer-Preisträgerin aufgrund ihrer Arbeit zur Sklavereigeschichte – unter politischem Druck.
Auswirkungen / Risiken
- Langfristige Einschränkung der Forschungsfreiheit – auch nach Trumps Amtszeit spürbar
- Selbstzensur bei kritischen Themen aus Angst vor politischer Repression
- Verlust des internationalen Ansehens US-amerikanischer Hochschulen
- Spaltung des Bildungssystems entlang ideologischer Linien (progressiv vs. konservativ)
Handlungsempfehlungen
- Förderung unabhängiger Wissenschaft, z. B. durch transparente Mittelvergabe ohne politische Einflussnahme
- Schutz für Lehrende und Forschende bei politischen Angriffen
- Stärkung der Medienkompetenz von Studierenden – auch zur Einordnung ideologischer Debatten
- Solidarität unter Bildungseinrichtungen bei Angriffen auf die Wissenschaftsfreiheit
Häufige Missverständnisse
- „Wissenschaft war unter Trump nicht eingeschränkt“ – Tatsächlich belegen zahlreiche Dokumente direkte politische Eingriffe, gerade in der späteren Amtszeit (z. B. 2020).
- „Es ging nur gegen Extremismus“ – In Wahrheit trafen die Maßnahmen oft etablierte, wissenschaftlich anerkannte Themenfelder.