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Die Seite wurde neu angelegt: „= Misinformation – Wenn Falsches unbeabsichtigt verbreitet wird = '''Einführung:''' Der Begriff „Misinformation“ (englisch für „Fehlinformation“) beschreibt falsche oder irreführende Inhalte, die **ohne Absicht zur Täuschung** verbreitet werden. Im Gegensatz zu Desinformation (die gezielt manipuliert) passiert Misinformation oft aus Unwissenheit, Leichtsinn oder gutem Glauben. Besonders in sozialen Netzwerken verbreiten sich solche Inhalte…“ |
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* '''Kettennachrichten''': Inhalte kursieren anonym über [[WhatsApp]] oder [[Telegram]] – oft ohne jede Quelle. | |||
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* Auf [[TikTok]] kursierte ein Video über „Zitronen gegen Krebs“, das Millionen sahen – ohne medizinische Grundlage. | |||
* Eine [[WhatsApp]]-Nachricht warnte vor angeblich verseuchtem Trinkwasser – basierend auf einem Jahre alten Ereignis. | |||
* In einem [[Facebook]]-Post wurden Impfnebenwirkungen dramatisch übertrieben – die genannte Studie hatte jedoch eine ganz andere Aussage. | |||
* Ein virales Bild zeigte angeblich einen aktuellen Waldbrand – es stammte aber von einem Ereignis Jahre zuvor. | |||
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* '''Verunsicherung''': Menschen treffen gesundheitlich oder politisch riskante Entscheidungen auf Basis falscher Infos. | |||
* '''Verstärkung von [[Desinformation]]''': Unbeabsichtigt wird gezielte [[Manipulation]] gestützt. | |||
* '''Verlust von Vertrauen''': Glaubwürdige Quellen geraten ins Hintertreffen – [[Faktenchecks]] wirken weniger. | |||
* '''Gesellschaftliche Polarisierung''': Diskussionen basieren auf falschen Annahmen und führen zu [[Echokammern]]. | |||
== Schutz & Empfehlungen == | == Schutz & Empfehlungen == | ||
* Inhalte mit Plattformen wie [[Mimikama]], Correctiv oder dpa-Faktencheck gegenprüfen. | |||
* Quellen genau ansehen: Wer steckt dahinter? Seriöse Medien? Wissenschaftliche Belege? | |||
* Nicht sofort teilen – erst denken, dann handeln. | |||
* Freundlich aufklären statt bloßstellen – z. B. mit einem Link zu einem [[Faktencheck]]. | |||
== Häufige Irrtümer / Missverständnisse == | == Häufige Irrtümer / Missverständnisse == | ||
* '''„Ich meinte es doch gut“''': Gute Absicht ändert nichts an der Wirkung falscher Informationen. | |||
* '''„Ich habe es nur weitergeleitet“''': Auch das trägt zur Verbreitung bei – und schadet dem Vertrauen. | |||
* '''„Das ist doch nicht so schlimm“''': Besonders in sensiblen Bereichen wie [[Gesundheit]] oder [[Politik]] kann es gefährlich werden. | |||
* '''„Das klang aber glaubwürdig“''': Viele [[Fake News]] wirken glaubhaft – gerade deshalb sind sie problematisch. | |||
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Aktuelle Version vom 31. Mai 2025, 18:57 Uhr
Misinformation – Wenn Falsches unbeabsichtigt verbreitet wird
Misinformation (englisch für „Fehlinformation“) bezeichnet falsche oder irreführende Informationen, die ohne Täuschungsabsicht weiterverbreitet werden. Anders als bei Desinformation steht hier nicht die bewusste Manipulation im Vordergrund, sondern Irrtum, Unwissenheit oder der Wunsch, etwas scheinbar Wichtiges zu teilen. Vor allem auf Plattformen wie Facebook, TikTok oder WhatsApp verbreitet sich Misinformation besonders schnell – sie wirkt emotional, überraschend oder hilfreich. Die Konsequenzen bleiben jedoch gravierend: Auch unbeabsichtigte Falschinformationen können Vertrauen zerstören, Menschen verunsichern und die Wirkung gezielter Desinformation verstärken.
Merkmale / Typische Formen
- Veraltete Informationen: Alte Nachrichten oder Warnungen werden erneut geteilt, obwohl sie längst überholt sind – etwa Beiträge aus früheren Krisen.
- Falsch interpretierte Fakten: Statistiken oder Aussagen werden aus dem Kontext gerissen oder falsch wiedergegeben.
- Kettennachrichten: Inhalte kursieren anonym über WhatsApp oder Telegram – oft ohne jede Quelle.
- Unkritisches Weiterleiten: Nutzer:innen teilen Inhalte, weil sie glaubwürdig oder alarmierend wirken – ohne die Quelle zu prüfen.
Beispiel
- Eine Facebook-Nutzerin teilt einen Post über ein vermeintliches Naturheilmittel gegen COVID-19, ohne zu wissen, dass es sich um längst widerlegte Behauptungen handelt.
Beispiele aus der Praxis
- Auf TikTok kursierte ein Video über „Zitronen gegen Krebs“, das Millionen sahen – ohne medizinische Grundlage.
- Eine WhatsApp-Nachricht warnte vor angeblich verseuchtem Trinkwasser – basierend auf einem Jahre alten Ereignis.
- In einem Facebook-Post wurden Impfnebenwirkungen dramatisch übertrieben – die genannte Studie hatte jedoch eine ganz andere Aussage.
- Ein virales Bild zeigte angeblich einen aktuellen Waldbrand – es stammte aber von einem Ereignis Jahre zuvor.
Folgen / Auswirkungen
- Verunsicherung: Menschen treffen gesundheitlich oder politisch riskante Entscheidungen auf Basis falscher Infos.
- Verstärkung von Desinformation: Unbeabsichtigt wird gezielte Manipulation gestützt.
- Verlust von Vertrauen: Glaubwürdige Quellen geraten ins Hintertreffen – Faktenchecks wirken weniger.
- Gesellschaftliche Polarisierung: Diskussionen basieren auf falschen Annahmen und führen zu Echokammern.
Schutz & Empfehlungen
- Inhalte mit Plattformen wie Mimikama, Correctiv oder dpa-Faktencheck gegenprüfen.
- Quellen genau ansehen: Wer steckt dahinter? Seriöse Medien? Wissenschaftliche Belege?
- Nicht sofort teilen – erst denken, dann handeln.
- Freundlich aufklären statt bloßstellen – z. B. mit einem Link zu einem Faktencheck.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Ich meinte es doch gut“: Gute Absicht ändert nichts an der Wirkung falscher Informationen.
- „Ich habe es nur weitergeleitet“: Auch das trägt zur Verbreitung bei – und schadet dem Vertrauen.
- „Das ist doch nicht so schlimm“: Besonders in sensiblen Bereichen wie Gesundheit oder Politik kann es gefährlich werden.
- „Das klang aber glaubwürdig“: Viele Fake News wirken glaubhaft – gerade deshalb sind sie problematisch.