Desinformation durch Bilder
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Desinformation durch Bilder – Wenn der Schein trügt
Desinformation durch Bilder bezeichnet die gezielte Täuschung mithilfe von Fotos, Sharepics oder KI-generierten Bildern, die manipuliert, falsch beschrieben oder aus dem Kontext gerissen werden. Bilder wirken schnell, emotional und glaubwürdig – deshalb sind sie ein beliebtes Mittel für Fake News und Manipulation im Netz.
Merkmale / Typische Bildmanipulationen
- Falscher Kontext: Ein echtes Bild wird mit einem falschen Ereignis verknüpft
- Verfälschte Bildbeschreibung: Die Aussage zum Bild entspricht nicht der Realität
- Bildbearbeitung: Digitale Änderungen durch Photoshop – Personen eingefügt, Details entfernt
- KI-generierte Bilder: Deepfakes oder synthetische Inhalte, die nie existierten
- Sharepics mit falschem Text: Emotionale Aussagen, Zahlen oder Zitate direkt über das Bild gelegt
Beispiele aus der Praxis
- Im Ukraine-Krieg wird ein Bild aus einem früheren Konflikt als aktuelles Kampfgeschehen verbreitet
- Während der COVID-19-Pandemie kursierten Fotos leerer Gänge in Krankenhäusern als „Beweis“ für Inszenierung
- Wahlkampf-Bilder zeigen Ausschreitungen – dabei stammen sie aus ganz anderen Ländern oder Jahren
Folgen / Auswirkungen
- Emotionale Manipulation durch Wut, Angst oder Mitleid
- Verbreitung von Fake News mit starker visueller Wirkung
- Rufschädigung und Hass im Netz durch gezielte Bildfälschungen
Schutz & Empfehlungen
- Bilderrückwärtssuche mit Google Bilder, TinEye oder Yandex
- Bildkontext hinterfragen: Ort, Zeit, Quelle, Zusammenhang
- Faktencheck-Portale wie Mimikama, Correctiv, InVID-WeVerify nutzen
- Bildsprache kritisch lesen: Was will das Bild auslösen?
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Bilder lügen nicht“ – doch, besonders bei Manipulationen
- „Ich erkenne Bildmanipulation sofort“ – viele Täuschungen sind subtil und täuschend echt
- „Das hat so viele Likes – es wird stimmen“ – Viralität ist kein Wahrheitsindikator