TikTok

Aus Wikikama
Version vom 30. Mai 2025, 10:01 Uhr von Wikikama (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „Kategorie:Medienkompetenz & Algorithmen“ durch „Kategorie:Medienkompetenz und Algorithmen“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

TikTok – Kurzvideos mit großer Wirkung: Zwischen Unterhaltung, Trends und Desinformation

TikTok begeistert Millionen mit kreativen Clips – doch die Plattform spielt auch eine wachsende Rolle bei der Verbreitung von Fake News und manipulativen Inhalten.

Was ist TikTok?

TikTok ist eine chinesische Video-Plattform, die 2016 vom Unternehmen ByteDance gestartet wurde. Nutzer:innen können hier kurze Videos (meist 15 bis 60 Sekunden) erstellen, bearbeiten und mit Musik, Effekten oder Texten versehen. TikTok lebt von Trends, Challenges und algorithmisch kuratierten Inhalten im „For You“-Feed – der Nutzenden gezielt Inhalte vorschlägt, die zu ihrem Verhalten passen.

Was auf den ersten Blick wie harmlose Unterhaltung wirkt, hat enorme Reichweite: TikTok ist vor allem bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen beliebt – und wird zunehmend auch für politische Botschaften, Desinformation oder kommerzielle Beeinflussung genutzt.

Typische Erscheinungsformen oder Ausprägungen

  • Virale Trends und Challenges mit hoher Reichweite
  • Influencer mit politischen, gesellschaftlichen oder pseudowissenschaftlichen Botschaften
  • Bearbeitete Videos mit emotionalem oder manipulierendem Inhalt
  • Falschinformationen in Kommentaren oder stitched Duetten

Beispiele aus der Praxis

  • Während der Ukraine-Krise wurden auf TikTok dramatische Bilder und Sounds genutzt, um irreführende Kriegsdarstellungen zu erzeugen – teils mit altem oder manipuliertem Videomaterial.
  • Gesundheitsmythen wie „Natron gegen Krebs“ oder „Impfen macht unfruchtbar“ verbreiteten sich millionenfach über Kurzvideos, oft ohne Hinweis auf die fehlende Faktenlage.

Auswirkungen / Risiken

  • Schnelle emotionale Beeinflussung durch visuelle Kurzformate
  • Verbreitung von Gerüchten und Verschwörungsmythen über scheinbar harmlose Inhalte
  • Starker Druck auf junge Nutzer:innen durch Schönheitsideale und Follower-Zahlen
  • Gezielte Desinformation durch Fake-Profile oder politische Akteure

Handlungsempfehlungen

  • Inhalte kritisch hinterfragen: Wer ist die Quelle? Gibt es Belege?
  • Kommentare und „Stitches“ nicht automatisch als Wahrheit ansehen
  • Bei gesundheitlichen oder politischen Themen auf Faktencheck-Plattformen wie Mimikama, Correctiv oder PolitiFact nachprüfen
  • Bewusst Kanälen folgen, die gut recherchierte Inhalte bieten – nicht nur Unterhaltung

Häufige Missverständnisse

  • „TikTok ist doch nur Spaß“ – Auch vermeintlich unterhaltsame Inhalte können manipulativ oder gefährlich sein
  • „Wenn es viele Likes hat, stimmt es wohl“ – Die Plattform belohnt Reichweite, nicht Wahrheit. Falsche Inhalte können dadurch besonders erfolgreich sein

Weiterführende Links

Weitere Artikel bei Mimikama zum Thema TikTok