Kontext
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Kontext – Warum der Zusammenhang entscheidend ist
Einführung: Kontext bezeichnet den Zusammenhang, in dem Informationen, Bilder oder Aussagen stehen. Ohne Kontext kann selbst eine wahre Aussage irreführend wirken – etwa wenn ein Zitat verkürzt wird oder ein Bild in einem falschen Zusammenhang geteilt wird. In der digitalen Kommunikation ist Kontext entscheidend, um Fake News, Desinformation und Manipulation durch Algorithmen zu entlarven.
Merkmale / Typische Formen von Kontextverlust
- Zitat aus dem Zusammenhang gerissen: Ein Satz wird isoliert dargestellt und bekommt so eine andere Bedeutung.
- Bilder falsch zugeordnet: Ein Bild stammt aus einem anderen Jahr, Ort oder Ereignis – wirkt aber wie aktuell.
- Fehlender Ursprung: Aussagen oder Videos ohne Angaben zur Quelle oder zum Zeitpunkt sind schwer einzuordnen.
- Künstlich geschaffener Kontext: Kombination aus echten und falschen Informationen erzeugt ein verzerrtes Gesamtbild.
Beispiele aus der Praxis
- Ein Politiker wird mit einem Satz zitiert, der empört – doch im Originalzusammenhang war er ironisch oder erklärend gemeint.
- Ein Video von Ausschreitungen in Südamerika wird online mit dem Titel „Deutsche Zustände 2024“ verbreitet – obwohl es dort nie aufgenommen wurde.
- Ein Sharepic zeigt einen Arzt, der angeblich gegen Impfungen ist – Rückwärtssuche ergibt: Das Bild stammt aus einem ganz anderen Zusammenhang.
Folgen / Auswirkungen
- Fehlinterpretationen: Menschen ziehen falsche Schlüsse, weil ihnen der Gesamtzusammenhang fehlt.
- Verbreitung von Desinformation: Aus dem Zusammenhang gerissene Inhalte wirken wie Beweise – sind aber irreführend.
- Schädigung der Glaubwürdigkeit: Wer so täuscht, verliert langfristig Vertrauen – bei Nutzer:innen, Medien oder Politik.
Schutz & Empfehlungen
- Immer Quelle und Kontext prüfen: Woher stammt das Bild, Zitat oder Video? In welchem Umfeld wurde es veröffentlicht?
- Auf vollständige Informationen achten: Verkürzte Aussagen hinterfragen, Originalbeiträge suchen.
- Rückwärtssuche nutzen: Bilder und Videos lassen sich über Tools wie Google Images oder InVID überprüfen.
- Faktenchecker lesen: Seiten wie Mimikama oder Correctiv liefern den richtigen Kontext zu viralen Inhalten.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ – Nur, wenn es im richtigen Zusammenhang steht.
- „Der Satz wurde so gesagt!“ – Ja, aber was kam davor und danach?
- „Ich hab das mit eigenen Augen gesehen“ – Auch Bilder oder Videos können ohne Kontext täuschen.
Weiterführende Links
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