Überwachung

Aus Wikikama
Version vom 28. Mai 2025, 18:51 Uhr von Wikikama (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „= Überwachung – Wenn Datenflüsse zu Kontrollmechanismen werden = '''Überwachung''' beschreibt die gezielte Beobachtung oder Erfassung von Verhalten, Kommunikation oder Daten – oft durch Staaten, Unternehmen oder Plattformen. Ziel ist meist Kontrolle, Sicherheit oder wirtschaftlicher Nutzen. Im digitalen Raum ist Überwachung allgegenwärtig: durch Cookies, Apps, Standortdaten oder soziale Netzwerke. Sie kann sichtbar oder unsichtbar, freiwill…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Überwachung – Wenn Datenflüsse zu Kontrollmechanismen werden

Überwachung beschreibt die gezielte Beobachtung oder Erfassung von Verhalten, Kommunikation oder Daten – oft durch Staaten, Unternehmen oder Plattformen. Ziel ist meist Kontrolle, Sicherheit oder wirtschaftlicher Nutzen.

Im digitalen Raum ist Überwachung allgegenwärtig: durch Cookies, Apps, Standortdaten oder soziale Netzwerke. Sie kann sichtbar oder unsichtbar, freiwillig oder unfreiwillig geschehen. Viele Menschen wissen nicht, wie viele ihrer Daten wo und von wem genutzt werden.

Im Zusammenhang mit Desinformation spielt Überwachung eine kritische Rolle: Einerseits nutzen autoritäre Regime Überwachung, um kritische Stimmen zu unterdrücken. Andererseits schüren Verschwörungserzählungen Angst vor „totaler Überwachung“ – oft ohne reale Grundlage.

Merkmale / Typische Formen

  • Staatliche Überwachung: z. B. durch Geheimdienste, Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung
  • Kommerzielle Überwachung: z. B. durch Tracking, personalisierte Werbung, Nutzerprofile
  • Plattformüberwachung: z. B. Analyse von Likes, Klicks, Chatverläufen durch KI und Algorithmen
  • Selbstüberwachung: z. B. durch Fitness-Apps, Smartwatches oder freiwillige Datenfreigabe

Beispiele aus der Praxis

  • Ein Messenger-Dienst liest Metadaten aus und teilt sie mit Werbepartnern – ohne klare Aufklärung der Nutzer:innen
  • Ein Video auf YouTube warnt vor angeblich „neuen EU-Überwachungsgesetzen“ – enthält aber Falschinformationen und Panikmache

Folgen / Auswirkungen

  • Verlust von Privatsphäre und Kontrolle über eigene Daten
  • Gefühl permanenter Beobachtung – mit psychischen Folgen („Chilling Effect“)
  • Technische Überwachung wird von autoritären Staaten gezielt zur Zensur und Stigmatisierung Andersdenkender eingesetzt
  • Desinformation über Überwachung schürt Misstrauen und lenkt von realen Missständen ab

Schutz & Empfehlungen

  • Nutze datensparsame Tools: z. B. Tor, Signal, Firefox mit Privatsphäre-Einstellungen
  • Lies Datenschutzbestimmungen kritisch – und gib nur nötige Informationen preis
  • Hinterfrage Überwachungs-Narrative: Handelt es sich um Fakten oder Verschwörungserzählungen?
  • Engagiere dich für digitale Grundrechte – z. B. bei EPIC, netzpolitik.org oder Digitalcourage

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Ich habe nichts zu verbergen“ – falsch: Überwachung betrifft auch die Freiheit, sich unbeobachtet zu entfalten
  • „Nur Staaten überwachen“ – falsch: Auch Konzerne sammeln riesige Mengen persönlicher Daten
  • „Alle Warnungen sind übertrieben“ – falsch: Es gibt reale Risiken – aber auch Desinformation, die Ängste überhöht

Weiterführende Links

Weitere Artikel bei Mimikama zu Überwachung

Einzelnachweise

[1] [2] [3]

  1. netzpolitik.org: Überwachung – was, wie, warum? https://netzpolitik.org
  2. Amnesty International: Digitale Überwachung. https://www.amnesty.de
  3. Electronic Privacy Information Center (EPIC): https://epic.org