Amadeu Antonio Stiftung
Amadeu Antonio Stiftung – Engagement gegen Rechtsextremismus und Hass im Netz
Die Amadeu Antonio Stiftung ist eine deutsche Organisation, die sich seit 1998 für eine demokratische Zivilgesellschaft einsetzt und konsequent gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus vorgeht.
Die Amadeu Antonio Stiftung wurde 1998 von Anetta Kahane gegründet und nach Amadeu Antonio benannt, einem der ersten Todesopfer rechter Gewalt nach der Wiedervereinigung. Sie hat ihren Sitz in Heidelberg, mit einer Geschäftsstelle in Berlin. Die Stiftung verfolgt das Ziel, eine demokratische Zivilgesellschaft zu stärken, die sich entschieden gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus wendet. Sie unterstützt bundesweit Projekte, die sich für Menschenrechte, Minderheitenschutz und Demokratie einsetzen, insbesondere in Regionen, in denen staatliche Unterstützung fehlt oder unzureichend ist.
Mit aktuell 95 Mitarbeitenden (2023), einem Jahresumsatz von rund 9,6 Mio. Euro und einem Stiftungskapital von ca. 1,4 Mio. Euro ist sie eine der aktivsten zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland. Zu den Vorsitzenden gehören Tahera Ameer, Lars Repp und Geschäftsführer Timo Reinfrank.
Merkmale / Typische Formen
Die Stiftung ist aktiv in der Förderung von Projekten, die sich gegen Hass und Hetze im Internet, Desinformation und Verschwörungsmythen einsetzen. Sie betreibt Monitoring-Projekte wie „de:hate“, analysiert rechtsextreme Netzwerke und betreibt Aufklärungsarbeit. Sie fördert zudem Antisemitismusprävention, Opferschutz und demokratische Bildung.
- Beispiel: Das Projekt „ju:an“ berät Jugendeinrichtungen zur antisemitismus- und rassismuskritischen Arbeit.
Beispiele aus der Praxis
- Auf Facebook und Telegram dokumentiert die Stiftung gezielt Hasskampagnen gegen Geflüchtete und Minderheiten und entwickelt Gegenstrategien.
- Die Plattform „Belltower.News“ liefert journalistische Analysen über Rechtsextremismus und Hate Speech.
- In Kooperation mit Instagram und TikTok lief die Kampagne „#glaubnichtalles“, um Jugendliche gegen Verschwörungsmythen zu sensibilisieren.
- Mit „Fussball-gegen-Nazis.de“ wendet sich die Stiftung gegen Rassismus, Sexismus und Homophobie im Fußballbereich.
- Über die „Meldestelle Antifeminismus“ können antifeministische Angriffe und Diskriminierung gemeldet werden.
Folgen / Auswirkungen
- Verbreitung von Desinformation und Hate Speech führt zur gesellschaftlichen Polarisierung.
- Demokratische Institutionen werden durch rechtsextreme Narrative untergraben.
- Geflüchtete und Minderheiten geraten durch rassistische Hetze verstärkt in Gefahr.
- Rechtsextreme Onlinepropaganda kann reale Gewalt legitimieren oder auslösen.
Schutz & Empfehlungen
- Informationen in sozialen Netzwerken stets hinterfragen und Quellen prüfen.
- Plattformen wie „Belltower.News“ und „Debate // De:Hate“ als Recherchetools nutzen.
- Beteiligung an Workshops der Stiftung zu digitaler Zivilcourage.
- Unterstützung lokaler Demokratieprojekte und antifaschistischer Netzwerke.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Die Stiftung ist eine staatliche Einrichtung“ – Sie ist eine unabhängige, gemeinnützige Stiftung.
- „Sie zensiert Meinungen im Netz“ – Tatsächlich berät sie, hat aber keine Löschbefugnis.
- „Engagement gegen Rechtsextreme verletzt die Meinungsfreiheit“ – Gegenteil: es schützt demokratische Meinungsvielfalt.
- „Kahanes frühere IM-Tätigkeit prägt die Stiftung“ – Die heutige Arbeit ist transparent, demokratisch und breit unterstützt.