Archetyp Market

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Archetyp Market

Darknet-Marktplatz, Betäubungsmittelhandel, Cybercrime

Was ist Archetyp Market?

Archetyp Market war eine der größten und langlebigsten illegalen Handelsplattformen im Darknet. Die ausschließlich über das Tor-Netzwerk erreichbare Seite ermöglichte den anonymen Handel mit Betäubungsmitteln wie Amphetamin, Cannabis, Fentanyl, Heroin und Kokain[1]. Bezahlt wurde ausschließlich in der Kryptowährung Monero, um Transaktionen schwer zurückverfolgen zu machen[1]. Ermittlungen beziffern den Gesamterlös auf mindestens 250 Millionen Euro bei rund 612 000 registrierten Kund:innen und 3 200 Händlerkonten[1]. Im Juni 2025 wurde die Plattform im Rahmen der internationalen „Operation Deep Sentinel“ abgeschaltet; ein 30-jähriger deutscher Administrator (Alias „ASNT“) wurde in Barcelona verhaftet[1].

Merkmale / Typische Formen

  • Vendor-basierte Shop-Struktur mit Escrow-Bezahlsystem und Nutzerbewertungen[1]
  • Exklusiver Einsatz von Monero zur Verschleierung finanzieller Spuren[1]
  • Schwerpunkt auf Betäubungsmitteln; daneben gefälschte Ausweise und Hacking-Tools[1]
  • Mehrsprachige Foren und automatisierte Support-Bots für Kund:innen und Händler:innen[1]
  • Sicherheitsfunktionen wie PGP-Verschlüsselung und 2-Faktor-Login[1]

Technische Merkmale

  • Verteiltes Hosting auf Tor-Hidden-Services mit rotierenden Domains[1]
  • Spiegelserver zur Lastverteilung und Ausfallsicherung[1]
  • Internes „Bug-Bounty-Programm“ für gemeldete Schwachstellen[1]

Beispiele aus der Praxis

  • Händler boten Kokain in diskreten Briefsendungen an und lieferten PGP-signierte Versandnachweise[1]
  • Ein Vendor lockte mit seltenen Designerdrogen, verschickte jedoch gestreckte Fentanyl-Mischungen[1]
  • Phishing-Klonseiten imitierten das Login-Interface, um Wallet-Keys zu stehlen[1]
  • Mehrere Verkäufer führten „Exit-Scams“ durch: Vorauszahlung erhalten, Ware nie versendet[1]

Folgen / Auswirkungen

  • Verbreitung harter Drogen und damit verbundene Gesundheitsgefahren[1]
  • Finanzielle Verluste durch Betrug, Exit-Scams und entwendete Kryptowährungen[1]
  • Stärkung organisierter Kriminalitätsstrukturen durch hohe Umsätze[1]
  • Vertrauensverlust in digitale Zahlungs- und Anonymisierungsdienste[1]

Schutz & Empfehlungen

  • Links aus anonymen Foren nicht anklicken und legale Bezugsquellen prüfen
  • Betriebssystem, Browser und Security-Tools aktuell halten
  • Wallets mit starker Passphrase und 2-Faktor-Authentifizierung sichern
  • Faktenchecks zu verdächtigen Angeboten bei Mimikama oder andere Faktenchecker einholen
  • Keine Vorauszahlungen ohne verlässliche Treuhanddienste leisten

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Darknet-Shops sind völlig anonym, also sicher.“ – Ermittler:innen können Infrastruktur und Transaktionen deanonymisieren[1].
  • „Gute Bewertungen garantieren echte Ware.“ – Rezensionen lassen sich automatisiert fälschen oder kaufen[1].
  • „Nur Technik-Profis finden solche Märkte.“ – Zugangslinks kursieren offen in Social-Media-Gruppen, sodass auch Laien sie leicht erreichen[1].

Weiterführende Links

Quellen

  1. 1,00 1,01 1,02 1,03 1,04 1,05 1,06 1,07 1,08 1,09 1,10 1,11 1,12 1,13 1,14 1,15 1,16 1,17 1,18 1,19 1,20 1,21 1,22 Pressemitteilung zur Operation „Deep Sentinel“, veröffentlicht 11.–16. 06. 2025, abgerufen 16. 06. 2025

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