ChatGPT
ChatGPT
KI-Textgenerator zwischen Innovation, Missbrauchsgefahr und Desinformation
Was ist ChatGPT?
ChatGPT ist ein auf künstlicher Intelligenz basierender Textgenerator, der von OpenAI entwickelt wurde. Nutzer:innen können damit in natürlicher Sprache kommunizieren, Texte erstellen oder Fragen beantworten lassen. Die Anwendung ist besonders populär geworden, da sie schnell, vielseitig und leicht zugänglich ist. Gleichzeitig wirft der Einsatz solcher Systeme Fragen hinsichtlich Desinformation, Manipulation und Cyberkriminalität auf. Inhalte, die von ChatGPT erzeugt wurden, können täuschend echt wirken – was sowohl zu kreativen als auch zu problematischen Einsätzen führt. Die Verfügbarkeit solcher KI-Tools betrifft viele Lebensbereiche: Bildung, Medien, Politik und soziale Netzwerke.
Merkmale / Typische Formen
- Generiert Texte in Sekundenschnelle in natürlicher Sprache
- Kann auf Fragen, Aufgaben oder Anweisungen reagieren
- Wird für Chatbots, Texte, Übersetzungen oder Codes verwendet
- Ist nicht unfehlbar – Halluzinationen (erfundene Inhalte) sind möglich
- Wird oft mit Fake News oder irreführenden Inhalten in Verbindung gebracht
Technische Merkmale
- Nutzt ein sogenanntes „Large Language Model“ (LLM)
- Arbeitet auf Basis statistischer Wahrscheinlichkeiten
- Kennt keine „Wahrheit“, sondern Muster aus Trainingsdaten
- Der Output basiert auf Wahrscheinlichkeiten, nicht auf Faktenwissen
Beispiele aus der Praxis
- In sozialen Netzwerken kursieren automatisch erstellte Fake News, die mithilfe von ChatGPT generiert wurden.
- In WhatsApp-Gruppen oder Telegram-Kanälen verbreiten sich Chatbot-generierte Beiträge, die gezielt Desinformation streuen.
- TikTok-Videos präsentieren von ChatGPT geschriebene „exklusive Enthüllungen“, die frei erfunden sind.
- Nutzer:innen geben sich in Instagram-Chats mithilfe von ChatGPT als Expert:innen oder Vertrauenspersonen aus, um andere zu täuschen.
- In YouTube-Kommentaren tauchen automatisch generierte Empfehlungen oder Warnungen auf, die aus KI-Quellen stammen.
Folgen / Auswirkungen
- Verbreitung von Falschmeldungen in glaubwürdiger Sprache
- Erschwerte Unterscheidung zwischen echten und KI-generierten Inhalten
- Vertrauensverlust gegenüber digitalen Informationen
- Missbrauch zur Erstellung von Phishing-Mails oder Betrugsmaschen
- Gefährdung journalistischer Glaubwürdigkeit und Meinungsbildung
Schutz & Empfehlungen
- Inhalte immer kritisch hinterfragen und Quelle prüfen
- Bei Unsicherheiten auf Mimikama oder andere Faktenchecker zurückgreifen
- KI-generierte Inhalte kennzeichnen, wenn sie verwendet werden
- Sensibilisierung für typische Merkmale von KI-Texten
- Kein blindes Vertrauen in automatisierte Inhalte – besonders bei brisanten Themen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „ChatGPT kennt alle Fakten“ – Falsch: Die KI kennt nur Wahrscheinlichkeiten, nicht die Realität.
- „Was ChatGPT sagt, muss stimmen“ – Irrtum: Die Antworten sind oft plausibel, aber nicht unbedingt korrekt.
- „Mit ChatGPT kann man immer professionell arbeiten“ – Missverständnis: Der Einsatz erfordert Fachwissen und Kontrolle.