Coaching-Abzocke

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Coaching-Abzocke

Psychotricks, Desinformation und emotionale Manipulation in der Coaching-Szene

Was ist Coaching-Abzocke?

Coaching-Abzocke bezeichnet unseriöse Methoden von vermeintlichen Coaches, die mit psychologischen Tricks und emotionalem Druck Menschen zu überteuerten Programmen drängen. Ziel ist nicht echte Hilfe, sondern der eigene finanzielle Vorteil. Oft wird das Vertrauen der Betroffenen erschlichen, indem emotionale Schwächen ausgenutzt werden. Vor allem in sozialen Medien wie Instagram, TikTok oder Telegram verbreiten sich solche Angebote rasant.

Die Grenze zur Desinformation ist dabei oft fließend – etwa, wenn falsche Erfolgsgeschichten oder manipulierte Testimonials eingesetzt werden. Coaching-Abzocke betrifft besonders Menschen in Krisensituationen, auf der Suche nach Orientierung oder schneller finanzieller Verbesserung.

Merkmale / Typische Formen

Psychologische Mechanismen

  • Erzeugung von künstlicher Knappheit und Zeitdruck
  • Schuldgefühle und Selbstzweifel als Verkaufswerkzeuge
  • Gruppenmechanismen wie Konformitätsdruck und Exklusivitätsgefühl

Beispiele aus der Praxis

  • Ein virales Gewinnspiel auf Facebook verspricht ein exklusives Coaching – nach einem kostenlosen Erstgespräch wird emotionaler Druck aufgebaut, um teure Pakete zu verkaufen.
  • Auf TikTok zeigen Coaches Luxusautos und behaupten, man könne in 30 Tagen Millionär werden – Voraussetzung: Teilnahme an einem teuren Videokurs.
  • In Telegram-Gruppen wird eine exklusive „Erfolgs-Community“ aufgebaut, in der Kritik tabu ist und Abweichler ausgegrenzt werden.
  • Über WhatsApp werden vermeintlich persönliche Nachrichten verschickt, die zur sofortigen Buchung eines Coachings drängen – inklusive Countdown und Rabattversprechen.
  • Auf Instagram posten Coaches täglich motivierende Sprüche mit Verweis auf ihr Coaching – wer Interesse zeigt, wird schnell in emotionale Gespräche verwickelt.

Folgen / Auswirkungen

  • Vertrauensverlust gegenüber seriösen Beratungsangeboten
  • Psychische Belastung durch Schuldumkehr und Druck
  • Finanzielle Schäden durch überteuerte Programme
  • Soziale Isolation durch Gruppenmanipulation
  • Abhängigkeit von Coaches statt echter Hilfe

Schutz & Empfehlungen

  • Emotionale Distanz wahren – nicht sofort entscheiden
  • Keine Verträge im Erstgespräch unterschreiben
  • Auf Warnzeichen wie Schuldumkehr oder Gruppenzwang achten
  • Inhalte und Methoden kritisch hinterfragen
  • Bewertungen recherchieren und Angebote durch Mimikama oder andere Faktenchecker prüfen

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Wenn viele es machen, muss es gut sein.“ – Trugschluss: Gruppendruck ersetzt keine Qualität.
  • „Wer zweifelt, will nicht wirklich.“ – Kritisches Denken ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Selbstschutz.

Siehe auch: Häufige Missverständnisse rund um Falschmeldungen

Weiterführende Links