Eliten

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Eliten

Ziel von Verschwörungsmythen, Symbol für Macht und Misstrauen im Netz

Was sind Eliten?

„Eliten“ bezeichnet ursprünglich gesellschaftliche Gruppen mit besonderem Einfluss, sei es politisch, wirtschaftlich, kulturell oder wissenschaftlich. Im Kontext von Verschwoerungsmythen und Fake News und Desinformation wird der Begriff jedoch oft negativ aufgeladen und als Kampfbegriff verwendet. Dabei wird suggeriert, dass diese Eliten im Verborgenen agieren, gezielt die Bevölkerung manipulieren und „das System“ kontrollieren. Solche Narrative verbreiten sich häufig über Telegram, YouTube oder TikTok und dienen dazu, Misstrauen gegenüber demokratischen Institutionen und wissenschaftlichen Erkenntnissen zu schüren.

Merkmale / Typische Formen

  • Pauschale Unterstellung geheimer Absichten „der Eliten“
  • Verschwörerische Sprache: „Die da oben“, „Weltregierung“, „Globalisten
  • Eliten als Sündenbock für gesellschaftliche Probleme
  • Gegenüberstellung: „Wir, das Volk“ vs. „die Elite“
  • Gleichsetzung von Reichtum oder Bildung mit Manipulation

Psychologische Mechanismen

  • Vereinfachung: Komplexe Probleme werden auf eine Gruppe projiziert
  • Projektion: Eigene Ohnmachtsgefühle werden auf „Mächtige“ übertragen
  • Zugehörigkeit: Abgrenzung zur vermeintlich „korrumpierten Elite“ schafft ein Gemeinschaftsgefühl

Beispiele aus der Praxis

  • In Telegram-Kanälen wird behauptet, „die Elite“ plane einen Bevölkerungsaustausch.
  • Auf YouTube verbreiten Influencer Theorien über eine „geheime Weltregierung“.
  • In Facebook-Kommentaren wird politischen Entscheidungsträgern unterstellt, sie würden im Auftrag „globaler Eliten“ handeln.
  • WhatsApp-Kettenbriefe warnen vor angeblichen „Eliteplänen“ zur Bevölkerungsreduktion.
  • Auf TikTok kursieren Videos, die Prominente oder Milliardäre als Teil eines „dunklen Netzwerks“ darstellen.

Folgen / Auswirkungen

  • Radikalisierung durch Sündenbockdenken
  • Vertrauensverlust gegenüber Politik, Wissenschaft und Medien
  • Anfälligkeit für Fake News und Desinformation
  • Legitimierung von Hass und Gewalt gegen vermeintliche „Eliten“
  • Gesellschaftliche Spaltung durch Misstrauen und Feindbilder

Schutz & Empfehlungen

  • Informationen kritisch hinterfragen und Quellen prüfen
  • Behauptungen über „Eliten“ mit Mimikama oder anderen Faktencheckern abgleichen
  • Auf differenzierte Analysen statt pauschale Schuldzuweisungen setzen
  • Austausch mit unterschiedlichen Meinungen suchen
  • Bildung und Medienkompetenz gezielt fördern

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Es ist doch offensichtlich, dass Eliten alles kontrollieren.“
 Machtverhältnisse sind komplex – einfache Schuldzuweisungen führen oft in die Irre.
  • „Wer Kritik an Eliten übt, ist gleich ein Verschwörungstheoretiker?“
 Nein – legitime Kritik ist wichtig, aber sie sollte auf Fakten beruhen, nicht auf Mythen und Verdächtigungen.

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