Falsche polizisten
Falsche Polizisten
Falsche Polizisten, echter Schaden: Trickbetrug durch angebliche Behördenvertreter
Was sind falsche Polizisten?
Die Masche „Falsche Polizisten“ bezeichnet eine verbreitete Betrugsform, bei der sich Kriminelle am Telefon oder persönlich als Polizeibeamte ausgeben. Ziel ist es, Vertrauen zu gewinnen und Opfer zur Herausgabe von Geld oder Wertgegenständen zu bewegen. Besonders ältere Menschen werden gezielt angesprochen, da sie als besonders vertrauensvoll und hilfsbereit gelten. Diese Masche ist eng verbunden mit Betrug, Social Engineering und Telefonbetrug, häufig mit Bezug zu Cybercrime. Die Täter nutzen raffinierte Täuschungstechniken, um ihre Opfer zu manipulieren und um hohe Geldbeträge zu bringen.
Auch im Urlaub können sie auftauchen: Uniformierte Täter verlangen vor Ort Geld wegen angeblicher Strafen oder "kontrollieren" Wertsachen.
Merkmale / Typische Formen
- Anrufe angeblicher Polizeibeamter mit der Behauptung, es gebe Einbrecher in der Nähe
- Aufforderung zur Übergabe von Bargeld oder Schmuck zur „Sicherung“
- Druck durch angeblich drohende Gefahrensituationen
- Nutzung gefälschter Telefonnummern (z. B. 110 oder örtliche Polizeidienststellen)
- Kombination mit Enkeltrick Online oder anderen Betrugsmaschen
Psychologische Mechanismen
- Ausnutzung von Autorität und Vertrauen in staatliche Institutionen
- Erzeugung von Angst und Dringlichkeitsdruck
- Nutzung sozialer Normen wie Hilfsbereitschaft oder Sicherheitsbedürfnis
Beispiele aus der Praxis
- Ein Anrufer gibt sich auf Festnetz-Nummern als Kommissar aus und warnt vor einem geplanten Raubüberfall – Bargeld soll zur Sicherheit übergeben werden.
- Auf WhatsApp wird eine Sprachnachricht verschickt, in der sich eine Person als Kriminalbeamter ausgibt und um Rückruf bittet.
- In einem Facebook-Beitrag wird gewarnt, dass sich falsche Polizisten Zutritt zu Wohnungen verschaffen, um angeblich „Beweismaterial“ zu sichern.
- Ein Telegram-Kanal verbreitet Videos, die angebliche Polizeieinsätze zeigen – in Wirklichkeit handelt es sich um inszenierte Betrugsversuche.
- Im Ausland geben sich Betrüger in Uniform als Polizei aus, kassieren vor Ort vermeintliche Bußgelder – und verschwinden danach mit dem Geld.
Folgen / Auswirkungen
- Identitätsdiebstahl durch Weitergabe persönlicher Informationen
- Wirtschaftlicher Schaden durch Verlust von Ersparnissen
- Vertrauensverlust gegenüber echten Behörden
- Radikalisierung durch Verunsicherung und Misstrauen in staatliche Strukturen
Schutz & Empfehlungen
- Keine persönlichen Daten oder Vermögenswerte am Telefon übergeben
- Nummer 110 niemals zurückrufen – im Zweifel selbst Polizei kontaktieren
- Auflegen bei verdächtigen Anrufen
- Angehörige informieren und sensibilisieren
- Faktenchecks durch Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- „Das merkt man doch sofort, wenn jemand kein echter Polizist ist.“
→ Viele Täter sind rhetorisch geschult und nutzen überzeugende Tricks – auch misstrauische Menschen können hereingelegt werden.
- „Wenn die Polizei anruft, muss es wichtig sein.“
→ In echten Fällen ruft die Polizei nur sehr selten an – und niemals mit der Aufforderung zur Geldübergabe.