Inclusion
Inclusion – Schlagwort für Teilhabe, aber auch Ziel von Desinformation
„Inclusion“ steht für das Prinzip der gesellschaftlichen Teilhabe aller – unabhängig von Herkunft, Behinderung, Geschlecht oder anderen Merkmalen. Doch online wird dieser Begriff zunehmend politisiert und für Desinformation missbraucht. Inclusion – oder auf Deutsch Inklusion – meint die aktive Einbeziehung und gleichberechtigte Teilhabe marginalisierter Gruppen in allen Lebensbereichen, insbesondere Bildung, Arbeit und Gesellschaft. Im digitalen Raum wird „Inclusion“ häufig im Zusammenhang mit Diversity, Equity und Antidiskriminierung verwendet. Während das Konzept ursprünglich auf soziale Gerechtigkeit abzielt, gerät es vermehrt ins Visier ideologischer Angriffe. Auf Plattformen wie Facebook, Telegram oder YouTube wird Inclusion oft als Teil einer vermeintlichen „Woke-Agenda“ verunglimpft. Dadurch wird nicht nur der Begriff verzerrt, sondern auch die gesellschaftliche Debatte über Teilhabe und Gerechtigkeit polarisiert.
Merkmale / Typische Formen
- Inclusion wird in Desinformationsnarrativen oft als Zwang zur Gleichmachung dargestellt.
- In Foren und sozialen Netzwerken wird Inclusion mit politischer Indoktrination oder Einschränkung von Meinungsfreiheit verknüpft.
Ein Beispiel: Ein YouTube-Kommentar behauptet, „Inclusion zwingt Schulen, unqualifizierte Lehrkräfte einzustellen, nur wegen ihrer Hautfarbe“ – eine klassische Verdrehung.
Beispiele aus der Praxis
- Auf Facebook kursieren Posts, die Inclusion als „kulturellen Selbstmord“ bezeichnen, insbesondere in Migrationsdebatten.
- In Telegram-Kanälen wird Inclusion mit dem Untergang westlicher Werte gleichgesetzt.
- Rechte Influencer auf TikTok nutzen Inclusion als Aufhänger, um gegen queere oder inklusive Bildungsinhalte zu hetzen.
- Auf Instagram wird Inclusion in Memes lächerlich gemacht, z. B. durch absurde Forderungen wie „genderneutrale Mathe“.
- Konservative YouTube-Kanäle stellen Inclusion als staatlich verordnete Ideologie dar, die „Leistung abschafft“.
Folgen / Auswirkungen
- Desinformation über Ziele und Methoden inklusiver Politik.
- Diffamierung von Menschen mit Behinderung, queeren Personen oder Migrant:innen.
- Zunehmende Spaltung der Gesellschaft durch gezielte Polarisierung.
- Einschränkung von Förderprogrammen und gesellschaftlicher Offenheit.
Schutz & Empfehlungen
- Begriff „Inclusion“ im Originalkontext verstehen: Es geht um gerechte Teilhabe, nicht um Zwang.
- Ideologische Begriffsverdrehungen erkennen und hinterfragen.
- Nur seriöse Quellen nutzen (z. B. Bildungsportale, Antidiskriminierungsstellen).
- Eigene Vorurteile prüfen und mit Betroffenen in den Dialog treten.
Häufige Irrtümer / Missverständnisse
- Inclusion bedeute, alle müssten gleich behandelt werden – falsch: Inclusion berücksichtigt individuelle Bedürfnisse zur Teilhabe.
- Inclusion sei „linksgrün versiffte Utopie“ – falsch: Es ist ein menschenrechtliches Prinzip, das auch international verankert ist.