Klimaterroristen

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Klimaterroristen

Diffamierende Bezeichnung im Kontext von Klimaprotesten und Desinformation

Was ist Klimaterroristen?

„Klimaterroristen“ ist ein abwertender Begriff, der vor allem in politischen oder medialen Debatten verwendet wird, um Klimaaktivist:innen zu diskreditieren. Dabei wird die berechtigte Sorge um den Klimawandel mit extremistischen oder gar terroristischen Handlungen gleichgesetzt. Der Begriff hat keinen juristischen Hintergrund, wird jedoch gezielt zur Emotionalisierung eingesetzt. In sozialen Netzwerken kursiert er häufig im Zusammenhang mit Kampagnen gegen Umweltbewegungen und dient der Desinformation und Polarisierung. Besonders in Kommentaren auf Plattformen wie Facebook oder Telegram wird der Begriff genutzt, um Stimmung zu machen und gesellschaftliche Gräben zu vertiefen.

Merkmale / Typische Formen

  • Verknüpfung friedlicher Proteste mit gewaltsamen Extremismus
  • Verwendung als politisches Schlagwort in Debatten und Talkshows
  • Diffamierung von Klimaaktivist:innen als Gefahr für die öffentliche Ordnung
  • Emotionalisierende Sprache in Posts, Kommentaren oder Bildmontagen
  • Verbreitung über Memes, Videos oder Textbeiträge auf TikTok und YouTube

Beispiele aus der Praxis

  • In einem viralen Beitrag auf Facebook wird eine Sitzblockade als „Anschlag“ bezeichnet und Aktivist:innen als „Klimaterroristen“ betitelt.
  • Auf Telegram kursiert ein Bild, das Klimaaktivist:innen mit maskierten Extremisten gleichsetzt.
  • Ein Influencer auf TikTok ruft in einem Video zur „Verteidigung gegen Klimaterroristen“ auf – eine gezielte Stimmungsmache.
  • In einem Kettenbrief auf WhatsApp wird vor „Klimaterroristen“ gewarnt, die angeblich gezielt Städte lahmlegen.
  • Kommentatoren auf Instagram beschimpfen Klimaaktivist:innen pauschal als „Terroristen“, nachdem ein Protest mediale Aufmerksamkeit erhält.

Folgen / Auswirkungen

  • Verharmlosung tatsächlichen Terrorismus’ durch sprachliche Gleichsetzung
  • Stigmatisierung engagierter junger Menschen
  • Verstärkung gesellschaftlicher Spaltung
  • Gefahr für demokratische Diskurse
  • Legitimation von Hassrede und möglicher Gewalt

Schutz & Empfehlungen

  • Begriffe kritisch hinterfragen und nicht unreflektiert übernehmen
  • Beiträge mit solcher Rhetorik melden oder sachlich widersprechen
  • Faktenchecks durch seriöse Portale wie Mimikama oder andere Faktenchecker nutzen
  • Kontext von Protestaktionen prüfen: friedlich oder gewalttätig?
  • Aufklärung über demokratische Rechte wie Versammlungsfreiheit fördern

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Klimaterroristen ist ein juristisch anerkannter Begriff.“ – Falsch: Der Begriff ist rein politisch und hat keine strafrechtliche Bedeutung.
  • „Wer protestiert und blockiert, ist ein Terrorist.“ – Nein: Friedlicher Protest ist durch das Grundgesetz geschützt und nicht mit Terrorismus gleichzusetzen.
  • „Alle Klimaaktivist:innen handeln radikal.“ – Verallgemeinerung: Die meisten Aktionen verlaufen gewaltfrei und zielen auf Aufmerksamkeit, nicht auf Zerstörung.

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