Peer-Review

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Peer-Review

Qualitätssicherung wissenschaftlicher Publikationen – Schutz vor Desinformation und Pseudowissenschaft

Was ist Peer-Review?

Peer-Review ist ein Verfahren zur Qualitätssicherung in der Wissenschaft. Dabei werden wissenschaftliche Artikel vor der Veröffentlichung von unabhängigen Fachkolleg:innen („Peers“) geprüft. Ziel ist es, methodische Fehler, unplausible Schlussfolgerungen oder mangelnde Relevanz zu erkennen und auszuschließen. Nur wenn eine Studie dieses Prüfverfahren erfolgreich durchläuft, wird sie als belastbare wissenschaftliche Quelle anerkannt. Im Kontext von Fake News und Desinformation ist Peer-Review ein zentrales Kriterium, um zwischen seriöser Wissenschaft und unbelegten Behauptungen zu unterscheiden.

Merkmale / Typische Formen

  • Prüfung wissenschaftlicher Arbeiten durch unabhängige Fachleute
  • Anonymität der Begutachter:innen ist häufig üblich (Blind Review)
  • Voraussetzung für Veröffentlichung in renommierten Fachzeitschriften
  • Mehrstufiger Prozess: Einreichen, Begutachtung, Überarbeitung, Annahme oder Ablehnung
  • Sichert Qualität, Nachvollziehbarkeit und Relevanz wissenschaftlicher Ergebnisse

Technische Merkmale

  • Digitale Plattformen verwalten, Einreichung und Kommunikation
  • Standardisierte Kriterien für Bewertung: Methodik, Originalität, Relevanz

Beispiele aus der Praxis

  • Eine vielzitierte Studie zu Impfstoffen erscheint erst nach erfolgreichem Peer-Review in einer medizinischen Fachzeitschrift – ihre Aussagen gelten als belastbar.
  • Ein Beitrag auf YouTube behauptet, eine Studie sei „zensiert worden“ – tatsächlich hat sie das Peer-Review nicht bestanden, weil methodische Mängel festgestellt wurden.
  • In Telegram-Gruppen werden bewusst nicht peer-reviewte Studien verbreitet, um Misstrauen gegenüber wissenschaftlichem Konsens zu schüren.

Folgen / Auswirkungen

  • Peer-Review schützt die Öffentlichkeit vor Pseudowissenschaft und Spekulationen
  • Ohne Peer-Review steigt das Risiko für Falschmeldungen im wissenschaftlichen Gewand
  • Vertrauen in wissenschaftliche Erkenntnisse wird gestärkt
  • Fehlinterpretationen durch Laien können reduziert werden

Schutz & Empfehlungen

  • Immer prüfen, ob eine Studie peer-reviewed wurde – z. B. über die Angabe der Fachzeitschrift
  • Vorsicht bei Quellen, die sich auf Preprints oder nicht überprüfte Studien stützen
  • Fachlich fundierte Einschätzungen und Bewertungen bei Mimikama oder anderen Faktencheckern suchen
  • Aussagen aus Studien nur im Kontext zitieren – ohne Übertreibung oder Verkürzung
  • Eigene Medienkompetenz stärken: wissenschaftliche Standards erkennen und bewerten

Häufige Irrtümer / Missverständnisse

  • „Peer-Review bedeutet Zensur.“ – Falsch. Es ist ein offener wissenschaftlicher Qualitätscheck, kein politischer Eingriff.
  • „Nicht peer-reviewte Studien sind genauso valide.“ – Nur mit Peer-Review ist die fachliche Qualität zumindest grundlegend abgesichert.

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